Versuchter Totschlag:Streit um Schwester: 19-Jähriger mit Schere schwer verletzt

Versuchter Totschlag: Der Streit brach vor dem Hauptbahnhof aus.

Der Streit brach vor dem Hauptbahnhof aus.

(Foto: Robert Haas)
  • Am Hauptbahnhof ist ein Streit unter mehreren Männern um eine 14-Jährige eskaliert: Ein 19-Jähriger kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
  • Drei Männer sollen den 19-Jährigen geschlagen, getreten und mit einer Schere gestochen haben.
  • Sie sitzen nun in Untersuchungshaft, die Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags.

Von Martin Bernstein

Am Hauptbahnhof ist der Streit mehrerer Afghanen darüber, wer eine Beziehung mit der 14-jährigen Schwester eines der jungen Männer eingehen dürfe und wer nicht, blutig eskaliert. Der 19 Jahre alte Freund des Mädchens kam mit schweren Schnitt- und Stichverletzungen ins Krankenhaus, drei tatverdächtige Kontrahenten sitzen in Untersuchungshaft. Gegen sie ermittelt die Mordkommission wegen versuchten Totschlags.

Der Vorfall, den die Polizei erst am Mittwoch bekannt gab, hat sich bereits am Montag vor zwei Wochen im südlichen Ladehof an der Bayerstraße ereignet. Dort trafen sich laut Polizeisprecher Christoph Reichenbach gegen 15.30 Uhr zwei Gruppen junger afghanischer Flüchtlinge. Es ging um die 14-jährige Schwester eines der jungen Männer und die Beziehung des Mädchens zu einem 19-jährigen Landsmann, die von der Familie offenbar nicht geduldet wird.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Mordkommission traktierten drei junge Männer, 16, 18 und 19 Jahre alt, ihren Landsmann mit Schlägen, Tritten sowie mit mehreren Stichen mit Teilen einer Schere in Kopf und Rücken. Einer der mutmaßlichen Täter hatte laut Polizei selbst ein Auge auf das junge Mädchen geworfen.

Bereits Ende Februar war es zu einer ersten tätlichen Auseinandersetzung gekommen. Daraufhin verabredeten sich die beiden Gruppen, insgesamt etwa ein Dutzend Personen, am Hauptbahnhof. Auch die 14-Jährige wurde zu dem Showdown einbestellt. Zunächst ging das Smartphone des 19-Jährigen zu Bruch, dann er selbst zu Boden.

Dort traten und stachen die Angreifer vor den Augen seiner Freundin auf ihn ein. Erst als eine Passantin einschritt und damit drohte, die Polizei zu verständigen, flüchteten die Täter. Das Opfer erlitt zwei Stiche in den Rücken nahe der Wirbelsäule, eine Schnittverletzung im Nackenbereich und eine quer über die Stirn.

Die drei Tatverdächtigen wurden in ihren Unterkünften in München, Mering und Landshut festgenommen. Gegen weitere Beteiligte wird noch ermittelt. Die Tatwaffe konnte bislang nicht sichergestellt werden.

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