Munich Mash:Im Juli fliegen die Extremsportler wieder

Lesezeit: 3 min

Hoch wird es wieder hinausgehen beim Munich Mash. (Foto: Lukas Barth)
  • Vom 1. bis 3. Juli findet wieder das Actionsport-Spektakel Munich Mash im Olympiapark statt.
  • Neben Wettbewerben in den Disziplinen Mountainbike Slopestyle, Wakeboard Big Air und Skateboard Street sind Mitmach-Aktionen und ein Künstler-Dorf geplant.
  • Im Stadtrat sind die Zweifel gegenüber der Veranstaltung inzwischen ausgeräumt.

Von Ralf Tögel, München

Wenn man dieser Tage den Olympiapark besucht, ist alles wie immer. Spaziergänger genießen den sich ankündigenden Frühling, ein paar Jogger arbeiten an ihrer Sommerform, Enten und Gänse schnattern geschäftig auf dem Olympiasee und eine Gruppe Japaner fotografiert den Olympiaturm.

Das wird sich bald grundlegend ändern, ganz besonders am ersten Juli-Wochenende. Dann sind wieder die Munich Action Sports Heroes zu Gast in der Landeshauptstadt, dann ist wieder Munich Mash im Olympiapark.

Vom 1. bis zum 3. Juli wird das Actionsport-Spektakel über die Bühne gehen, woran hinter den derzeit noch so beschaulichen Kulissen bereits mit Hochdruck gearbeitet wird. Für insgesamt fünf Veranstaltungen hat die Olympiapark GmbH (OMG) den Auftrag von der Stadt bekommen, das Festival in eigener Verantwortung zu veranstalten.

Und die Zustimmung aus dem Stadtrat ist vor der dritten Auflage groß wie nie, wie OMG-Geschäftsführer Arno Hartung an einem kleinen Beispiel erklärt. Anfangs sei die Stadt allein wegen der großen baulichen Maßnahmen im Park mit einigen Bedenken an die Sache herangetreten. Doch mittlerweile seien alle Zweifel ausgeräumt: Christine Strobl, Verwaltungsratsvorsitzende der OMG und als Dritte Bürgermeisterin für das Ressort Sport zuständig, besuchte den Mash im vergangenen Jahr mit ihren Kindern, erzählt Hartung.

Geplant sei ein einstündiger Aufenthalt gewesen: "Sie blieben sechs Stunden." Womit der OMG-Chef auch belegen wollte, dass keineswegs nur ausgeflippte Adrenalin-Junkies an diesen drei Tagen den Park bevölkern, sondern vielmehr in der Hauptsache "junge Familien".

Trendsport auf Weltklasseniveau

Mit Spitzensport den Breitensport in den Park locken, so könnte man vereinfacht die Philosophie dieser Veranstaltung aus Sicht der OMG umreißen. Zumal die Stadt die Trendsportarten in München sehr fördere, wie Hartung betont. Die drei Tage im Juli haben indes mehr als Trendsport "auf Weltklasseniveau" zu bieten.

Neben den Wettbewerben in den Disziplinen Mountainbike Slopestyle, Wakeboard Big Air und Skateboard Street sind das Mash-Fest, mit vielen Mitmach-Aktionen, sowie das Künstler-Dorf, das den Lifestyle der Szene dem Besucher näher bringen soll, zentrale Bestandteile der Veranstaltung.

"Wir verstehen den Mash als ein Festival, zu dem auch Tausende wegen der Atmosphäre und dem Drumherum kommen", sagt Frank Seipp, Chef des Organisationskomitees. Von Jahr zu Jahr wachse das Niveau, was zum einen ein Grundprinzip des Actionsports sei, bei dem die Tricks die Grenzen immer weiter hinausschöben. Zudem passe dies bestens zu dem Motto, für das der Olympiapark einst geschaffen wurde: citius, altius, fortius.

Trend Extremsportarten
:Auf der Suche nach dem Kick

Marathon laufen war gestern. Freizeitsportler stürzen sich Steilhänge hinunter und unternehmen waghalsige Bergexpeditionen. Aber was steckt dahinter? Ist das Extreme mittlerweile zum Mainstream geworden? Ein Erklärungsversuch.

Von Carolin Gasteiger

In der Tat dürfte es erneut schneller, höher und stärker werden im Park. Die Mountainbiker stürzen sich einen noch spektakuläreren Kurs von einer riesigen Rampe auf dem Rand des Olympiastadions über den Coubertinplatz hinab bis zum Olympiasee, ein Parcours gespickt mit Schanzen und Hindernissen. Das Rennen ist wieder einer von vier Stopps der Diamond Series, die ausschließlich die weltbesten Athleten garantiert.

"Das ist unser Anspruch", sagt Seipp, weshalb in diesem Jahr die Skateboarder der Street League World Tour in München Station machen, auch hier startet also die absolute Elite. Neu ist Wakeboard, dem die BMX-Akrobaten weichen mussten. So haben die Veranstalter am Sonntag eine weitere starke Zugnummer im Freien, die den Mash würdig abrundet.

2015 kamen 65 000 Zuschauer

Im vergangenen Jahr war am letzten Tag nur noch Sport in der Halle geboten, was angesichts der großen und unbenutzten Mountainbike-Strecke am oberen Ende des Parks Verwunderung ausgelöst habe, erklärt Hartung. Der Big-Air-Wettbewerb, bei dem die Weltelite der Wakeboarder über eine riesige Schanze vom oberen auf den unteren See springen werde, um ihre Tricks in acht Metern Höhe zu zeigen, dürfte durchaus Potenzial zu einem weiteren Publikumsmagneten haben. Was nicht bedeutet, dass man dauerhaft auf die BMX-Wettbewerbe verzichtet.

Bei aller Planungssicherheit von Seiten der Stadt behält sich die OMG eine gewisse Gestaltungsfreiheit vor: "Man muss ja auch sehen, wie sich der Trendsport entwickelt. Vielleicht ist eine Sportart ja in einem Jahr nicht mehr angesagt", erklärt Hartung. Im vergangenen Jahr kamen 65 000 Zuschauer zu den Veranstaltungen, ein Wert, den man mindestens wieder erreichen möchte. Der Etat liegt wie im Vorjahr bei 1,2 Millionen Euro, und wie im Vorjahr ist die "schwarze Null" das Ziel. Hartung ist sehr zuversichtlich, zumal mit dem Olympiasee erstmals "der Park in seiner gesamten Breite" genutzt werde.

Danach dürfen ihn gerne wieder Jogger und Enten in Beschlag nehmen.

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: