Prozess in München:Waffenkurier muss vier Jahre in Haft

Der Angeklagte wurde kurz vor den Pariser Terroranschlägen mit einem Waffenarsenal im Auto gestoppt. (Foto: dpa)
  • Ein Waffenkurier, der wenige Tage vor den Terroranschlägen in Paris von der Polizei in Bayern gestoppt wurde, muss ins Gefängnis.
  • Vor dem Landgericht München gestand er, von den Kalaschnikows, Sprengstoff und Handgranaten im Auto gewusst zu haben.
  • Er habe aus Geldnot gehandelt, so der Mann aus Montenegro.

Ein 51-Jähriger aus Montenegro, der mit einem Auto voller Waffen auf dem Weg nach Paris erwischt wurde, muss für vier Jahre in Haft. Das Münchner Landgericht verurteilte den Waffenkurier am Donnerstag unter anderem wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Vorausgegangen war eine Verständigung zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Das Gericht hatte dem Angeklagten eine Freiheitsstrafe von maximal vier Jahren und drei Monaten in Aussicht gestellt, woraufhin dieser ein Geständnis ablegte: Er habe von einer größeren Menge an Waffen in seinem Leihwagen gewusst, aber nicht, wofür diese dienen sollten. Und er habe aus Geldnot gehandelt.

Das Landgericht glaubte ihm dies. Der Mann war wenige Tage vor den Pariser Terroranschlägen im November 2015 von der Polizei aufgegriffen und festgenommen worden. In seinem Auto wurden Kalaschnikows, Sprengstoff und Handgranaten gefunden. Bezüge zu den Pariser Attentätern fanden die Ermittler aber nicht.

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Von Christian Rost

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