Planegg/Krailling:Die Nacht der Zitate

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Freunde, Unterstützer und Weggefährten feiern das 30-jährige Bestehen des Kulturvereins Musica Sacra

Von Rainer Rutz, Planegg/Krailling

Was soll einer machen, der berühmt und geliebt ist beim Publikum und gerade in diesen Tagen immer wieder in den Vordergrund geschoben wird? Er hält sich in unserem Fall bescheiden im Hintergrund und lässt die Dinge geschehen: Es geht um Ludwig Götz, den musikalischen Chef, den Spiritus Rector eines der größten und bekanntesten Kulturvereine Oberbayerns und darüber hinaus ein schillernder Mann, der gerade 65 Jahre alt geworden ist und jetzt mit seinen Getreuen das 30-jährige Jubiläum von "Musica Sacra" feiern darf.

Zwei Jahre will Ludwig Götz noch weitermachen, und nicht nur bei den Feiern in Sankt Elisabeth in Planegg fragt man sich, wie es danach weitergehen soll. Weitergehen mit "unserer Aufgabe, ernste Musik zu bringen", wie sich der geschäftsführende Vorstand Dirk Uhlemann bei der Feier ausdrückte. Oder mit der "Selbstlosigkeit" des Vereins und seiner rund 250 Mitglieder: "Bist ganz schön rumgekommen mit deinem Ziehvater Götz", sprach Dirk Uhlemann den Verein direkt an: "Und mit 30 nun eine Persönlichkeit geworden, die wir lieben."

Bürgermeister Peter Heizer sprach die "große Fangemeinde" an, und natürlich wiederum den "Kulturmotor Götz". Kraillings Bürgermeisterin Monika Wolf unterstellte ihm augenzwinkernd "einen steten Drang zur musikalischen Gestaltung" und zitierte den großen russischen Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Tolstoi: "Musik ist die Kurzschrift der Gefühle." Karola Albrecht von dem 120 aktive Mitglieder umfassenden Chor fügte ein passendes Shakespeare-Zitat an: "Wenn Musik der Liebe nahesteht, dann spielt doch weiter."

Musikalisch umrahmt wurden die Reden von Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters und dem prächtigen, erst 24 Jahre alten Bariton Fabian Langguth und seinen Schubert-Liedern. Dass "Musica Sacra" so etwas wie eine große Familie mit Außenposten vor allem südlich der Alpen - man tritt öfter sehr erfolgreich in Südtirol und Italien auf - ist, zeigte das anschließende Treffen im Pfarrheim: Viel Lachen, Small Talk, Erinnerungen und ein Austausch mit frühen Weggefährten. Etwa mit Gerhard Schleburg, der zu den Mitbegründern von Musica Sacra Planegg-Krailling gehört und vielen anderen. Und auch der neue Pfarrer Johannes von Bonhorst zeigte, dass er jenseits der Liturgie einiges drauf hat und sich bestens in das Planegger Kunstleben eingebracht hat.

Musica Sacra stellt sich die Aufgabe, anspruchsvolle Konzerte vor allem mit Künstlern aus dem Würmtal anzubieten. Laien ermöglicht er die Teilnahme an der Chor-Gemeinschaft und die Mitgestaltung kultureller und kirchlicher Ereignisse im Zusammenspiel mit professionellen Musikern. Schwerpunkt ist auch die Arbeit mit jungen Menschen.

© SZ vom 09.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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