Planegg/Gauting:Genug gezahlt

Gauting überweist der Würmtal-Holding kein Geld mehr

Von Michael Berzl, Planegg/Gauting

Weit mehr als eine halbe Million Euro hat die Gemeinde Gauting in den vergangenen Jahren bereits in das Regionalwerk und die Muttergesellschaft Würmtal-Holding hinein gesteckt. Das reicht jetzt, findet Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU). Heuer gibt es einen letzten Zuschuss, vom nächsten Jahr an fließt kein Geld mehr in das Unternehmen in kommunaler Hand. Mehrheitlich hat der Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sondersitzung am Dienstag nach einer vierstündigen Diskussion beschlossen, künftig keine Finanzierungsleistungen oder Bürgschaften zu leisten. Sollten weitere Defizite anfallen, müssten das die beiden anderen beteiligten Gemeinden Krailling und Planegg übernehmen.

Kössinger glaubt aber, dass der Geschäftsbetrieb in absehbarer Zeit ohne Unterstützung aus ihrer Kasse laufen wird: "Wir haben lange genug für den Aufbau bezahlt und sind der Meinung, dass es sich vom nächsten Jahr an selbst trägt." Den finanziellen Ausstieg begründet die Bürgermeisterin mit der wirtschaftlichen Situation der Gemeinde, die sich weitere Investitionen in diesem Bereich nun nicht mehr leisten könne.

Viel hängt jetzt davon ab, wie das Ausschreibungsverfahren für das Stromnetz in den drei Würmtal-Gemeinden läuft. Die Holding, die sich komplett in der Hand der Kommunen befindet, bewirbt sich gemeinsam mit dem Bayernwerk als Partner um die Konzession; bis Ende des Monats können sich noch weitere Interessenten melden. Bis zum Jahresende soll dann entschieden sein, wer die Stromkonzession für die nächsten 20 Jahre bekommt und damit die Möglichkeit, Netzentgelte zu kassieren. Für den Betrieb des Stromnetzes würden Holding und Bayernwerk eine eigene Netzgesellschaft gründen. Der neue Konzessionär würde dann auch das Netz übernehmen, das bislang dem Bayernwerk gehört.

© SZ vom 04.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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