Alle Vorplanungen sind abgeschlossen, die Genehmigungshürden sind genommen, jetzt können die Baumaschinen auffahren. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat den Startschuss für zwei bedeutende Wohnquartiere gegeben. Beide Areale waren lange Zeit reine Gewerbeflächen. Nach dem Umzug der Paulaner-Brauerei nach Langwied entstehen in den kommenden Jahren auf deren Grundstücken im Bereich Regerstraße, Ohlmüllerstraße und Welfenstraße in Au-Haidhausen 1500 Wohnungen. Rund 1100 neue Wohnungen werden es auf dem früheren Eon-Gelände im Bereich der Drygalski-Allee und der Boschetsrieder Straße in Obersendling sein.
Grüne: Für den Investor eine "Gelddruckmaschine"
Bevor diese Bebauungspläne mit der Mehrheit von SPD und CSU beschlossen wurden, übten Vertreter der Grünen und der Linken heftige Kritik am Konzept für das Paulaner-Areal. Linken-Stadträtin Brigitte Wolf sagte, es würden dort zu wenige geförderte Wohnungen gebaut. Außerdem könnte es sich nur ein sehr geringer Teil der Münchner finanziell leisten, in dem neuen Quartier einzuziehen.
Für Herbert Danner (Grüne) ist die Stadt dem Investor Bayerische Hausbau zu stark entgegengekommen, zum Beispiel bei der Lage der Grundschule oder beim Denkmalschutz für das historische Brauereihaus ("Zacherlbau") an der Ohlmüllerstraße. Die Grundstücke würden für den Investor zu einer "Gelddruckmaschine", sagte Danner. Deswegen weigerten sich die Grünen dem Bebauungsplan zuzustimmen. Man wolle damit ein deutliches Zeichen für Bürger und Investoren setzen, dass Bürgerbeteiligung ernst genommen werden müsse.
Umzug nach Langwied:Wo das Paulaner-Bier gebraut wird
Wo früher ein Acker war, herrscht heute Hochbetrieb: Seit einem Jahr wird in Langwied an der neuen Paulaner-Brauerei gebaut. Von August an sollen hier 3,5 Millionen Hektoliter Bier pro Jahr gebraut werden.
Lob gab es hingegen von der SPD. Bettina Messinger sagte, auf dem Industrie-Areal werde ein attraktives Wohngebiet mit gelungener Architektur, Grünanlagen und neuen Wegen entstehen. Der Quartierspark und die Läden kämen allen im Viertel zugute. Der Anteil der geförderten Wohnungen betrage 30 Prozent. Damit würden Wohnungen in Spitzenlage auch für Menschen mit geringerem Einkommen erschwinglich.