Olympiapark:Mit der Bitte um Beachtung

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Neue Hinweisschilder zeigen den Weg zu Mahnmalen im Olympiapark

Von Nicole Graner, Olympiapark

Die Diskussion um einen neuen Erinnerungsort an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 hat auch die Frage um die Beachtung der bereits bestehenden Mahnmale erneut in den Mittelpunkt gerückt. Bei der Einwohnerversammlung zum neuen Standort der Gedenkstätte im Januar war der Wunsch laut geworden, den bestehenden Gedenkorten wie an der Connollystraße 31 und dem Klagebalken des Künstlers Fritz Koenig auf der Nordseite der Hanns-Braun-Brücke wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart hatte den Antrag, den Monika Mühlenbeck-Krausen von der Einwohner-Interessen-Gemeinschaft Olympisches Dorf (EIG) gestellt hatte, damals an die Stadt München weitergegeben.

Um diesen Orten mehr Beachtung zu schenken und vor allem den Zusammenhang zwischen dem "Klagebalken" und der Gedenktafel an der Connollystraße herzustellen, habe die Stadt München beschlossen, wie das Baureferat nun in einem Schreiben erklärt, zentrale Hinweisschilder anzubringen, damit die "Spuren der Zeitgeschichte auch gefunden werden können". So seien an den zwei U-Bahn-Aufgängen der Station Olympiazentrum Hinweis- und Informationsschilder gestaltet und errichtet worden, die auf beide Orte des Gedenkens verweisen. Auch sei an der Hanns-Braun-Brücke eine Tafel mit einer Erklärung zum Kunstwerk angebracht worden, die auch die Opfer des Attentats in deutscher Sprache nennt. Die Namen der Opfer stehen schon bisher auf dem Klagebalken auf Hebräisch: mit Ausnahme des Münchner Polizeiobermeisters Anton Fliegerbauer. Eine Lösung, die viele Betrachter als unglücklich empfinden, da der deutsche Name heraussteche und die anderen Namen nicht gut genug wahrgenommen würden.

Wie wichtig die würdige Beachtung der bestehenden Mahnmale im Olympiapark und ihre Gewichtung für die Öffentlichkeit seien, betonte in der jüngsten Sitzung die Antragstellerin Monika Mühlenbeck-Krausen von der EIG noch einmal. Und sie machte deutlich, dass es wichtig sei, auf allen Info-Tafeln dann auch den Namen des Künstlers richtig zu schreiben. Auch Leo Meyer-Giesow (ÖDP) begrüßte die Aufwertung der bestehenden Mahnmale, wünschte sich aber ebenfalls die richtige Schreibweise des Künstlers. Der international renommierte Künstler Fritz Koenig, der 1924 in Würzburg geboren wurde, schreibt sich mit "oe", nicht mit "ö" - wie auf den Schildern.

© SZ vom 17.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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