Obermenzing/Olching:Gut für Grundstücke

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Familie Grandl tauscht mit dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds

Ende September wird das Gut Graßfling bei Olching einen neuen Besitzer haben. Wie die Stadt Olching mitteilte, wird der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) das Gut an die Obermenzinger Landwirtsfamilie Grandl abgeben. Im Gegenzug erhält der WAF von den Grandls eine Fläche von etwa 24 000 Quadratmetern an der Lipperheidestraße, wo ein Quartier mit bis zu 300 Wohnungen entstehen soll.

Die Grandl-Familie kommt in den Besitz eines Guts, das nach dem Ersten Weltkrieg dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds zugeschlagen wurde. Es wurde seitdem vorwiegend für den Getreide-, später auch den Maisanbau genutzt. Zum Gut gehören landwirtschaftliche Flächen, mehrere Gebäude, wie etwa eine "Alte Schmiede", Mooswiesen und andere nicht für die Landwirtschaft nutzbare Böden.

Die Stadt Olching hat auf den Wechsel in Graßlfing positiv reagiert. Bürgermeister Andreas Magg wird in der Pressemitteilung mit den Worten zitiert: "Das Gut Graßlfing ist ein wichtiger Bestandteil der Stadtgeschichte sowie des Erscheinungsbildes der Stadt und muss unbedingt gepflegt und in Schuss gehalten werden." Eine Sanierung der Gebäude sei "dringend notwendig" und werde das Areal deutlich aufwerten. Darüber hinaus hofft Magg, dass "mit den neuen Besitzern auch eine neue Nutzung des Ensembles einhergeht, die mit der bisherigen Geschichte in Einklang ist". Michael Kuemmerle, Vorsitzender der WAF-Geschäftsführung, gab bekannt, dass die Kontinuität auf dem Gut erhalten bleibe, weil der Verwalter dort beschäftigt bleibe. Auch die bestehenden Miet- und Pachtverträge liefen unverändert fort. Die Familie Grandl erklärte, es sei für sie ein Glücksfall, dass sie das Gut Graßlfing übernehmen könne: "Mit Gut Graßlfing und den dazugehörigen Flächen ist es uns möglich, den Fortbestand unserer Landwirtschaft langfristig zu sichern." Auf die Zusammenarbeit mit der Stadt Olching freue man sich.

Die Grundstücke der Grandls nahe der Lipperheidestraße in Obermenzing sind derzeit noch freies Feld. Dort möchte die Landeshauptstadt schon seit Längerem weiteres Wohnbauland entwickeln. Das gesamte Planungsgebiet dort umfasst eine Größe von circa acht Hektar und befindet sich größtenteils im privaten Eigentum, zu einem kleinen Teil im Eigentum des Freistaates Bayern. Mittlerweile hat es einen Ideenwettbewerb zur Bebauung Lipperheidestraße gegeben. Der erste Preis ging an einen Entwurf der Büros Köstelbacher Miczka Architekten mit Wamsler Rohloff Wirzmüller Freiraumarchitekten. Er sieht Anger- und Hofräume vor, "die sich großzügig zum Landschaftsraum öffnen, somit der besonderen Qualität des Ortes Rechnung tragen und vor allem eine geringstmögliche Beeinträchtigung des Ausblicks aus den Bestandsgebäuden an der Lipperheidestraße zum Landschaftsraum hin gewährleisten", so das Planungsreferat, das nun den Bebauungsplanentvorf vorgelegt hat.

© SZ vom 31.05.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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