Munich Mash:Wakeboarden unterm Olympiaturm

Lesezeit: 2 min

Tollkühner Mann auf seinem fliegenden Brett: Nico von Lerchenfeld hat sich rechtzeitig zum Munich Mash von einer Verletzung erholt, der Vorjahresdritte will auch heuer einen Platz auf dem Siegertreppchen. (Foto: Johannes Simon)
  • Am Wochenende messen sich Actionsportler beim Munich Mash.
  • Zum vierten Mal wird die Veranstaltung im Olympiapark ausgetragen - die Wakeboarder starten dieses Mal direkt unter dem Olympiaturm.
  • Sie haben auch eine neue Rampe bekommen - und können so höher und weiter springen, um mehr Zeit für ihre atemraubenden Tricks und Figuren zu haben.

Von Ralf Tögel, München

Der gemeinsame Nenner? "Da geht noch mehr", erzählt Frank Seipp. Der Organisationschef von Munich Mash erinnert sich so an die Resonanz der Athleten auf den Big-Air-Contest im vergangenen Jahr, das Wettspringen über eine riesige Schanze im Olympiasee, die auch bei der vierten Auflage des Münchner Actionsport-Festivals wieder für das ganz große Spektakel zuständig sein wird.

Alle Top-Athleten seien laut Seipp der Meinung gewesen, dass mit acht Metern Höhe und 25 Metern Weite das Machbare noch nicht ausgereizt sei. Also schlossen sich Veranstalter, Kursbauer und Athleten kurz, beratschlagten, wie man den Wettbewerb optimieren könnte - und das Ergebnis wird erstmals an diesem Freitag bei der Qualifikation (13.30 bis 15.30 Uhr, Finale am Sonntag 14 bis 16 Uhr) zu bewundern sein.

Wochenende in München
:Vom Musikgenuss zum nächtlichen Radeln

Außerdem Filmfest, Stadtlauf, Architektouren - das kommende Wochenende hat viel zu bieten. Ein kompakter Überblick.

Von SZ-Autoren

Dann geht Munich Mash in seine vierte Auflage, mit Wakeboardern, die mehr "Airtime" bekommen werden, wie Seipp sagt. Übersetzt: Die Athleten springen höher und weiter, haben somit mehr Zeit für ihre atemraubenden Tricks und Figuren. Nicht die einzige Neuerung: Im Vergleich zur Premiere im Vorjahr wurde der Wettbewerb erweitert, aus "Big Air" wurde "Air and Rail", neben der mächtigen Schanze bekommen die Athleten nun noch die Möglichkeit, auf zwei weiteren Hindernissen ihr Können zu zeigen. "Wir haben erst eine Fun Box, dann auf dem Weg über das Wehr in den oberen Teil des Sees ein weiteres Hindernis", erklärt OK-Chef Seipp.

Auch das geschah auf Anregung der Athleten, wie der Vorjahresdritte Nico von Lerchenfeld erzählt: "Ich freue mich sehr darüber, das hat mehr mit dem zu tun, was wir täglich machen." Die Profis trainieren für gewöhnlich in Wakeboard-Parks an künstlichen Seen mit einem Wasserskilift. Dort gibt es kleinere Schanzen, Rails und andere Hindernisse, ähnlich einem Slopestyle-Parcours. Was möglich ist, werden die Zuschauer am Wochenende am Olympiasee bestaunen können. Besagte Fun Box hat eine etwa 16 Meter lange Rail, mehrere schräge Ebenen und kleine Kicker, ein idealer Spielplatz also für die Artisten auf ihren kurzen Brettern.

Gestartet wird in diesem Jahr im unteren Teil des Sees direkt vor dem Olympiaturm-Restaurant. Von dort werden die Athleten gut sichtbar für alle Zuschauer von einer etwa zwei Meter hohen Startrampe in den See springen, dann die Fun Box bearbeiten, ehe sie auf der Bergseite des Sees wenden und mit einem riesigen Satz zurückkommen. "Es war uns wichtig, dass wir die Wakeboarder so nah wie möglich zum Zuschauer bringen", erläutert Seipp, was mit diesem Set-up geradezu optimal gelingen dürfte. An einer handelsüblichen Liftanlage an einem See sind die Sportler deutlich weiter entfernt, am Olympiasee starten sie inmitten der Zuschauer.

Weltelite zum Anfassen

Ein weiterer wichtiger Faktor bei diesem Festival: Sportler zum Anfassen. Dass diese allesamt Weltklasse sind, ist ebenfalls elementarer Bestandteil des Mash, neben von Lerchenfeld ist natürlich der Vorjahreszweite und Lokalmatador Dominik Gührs dabei, Titelverteidiger ist der Österreicher Dominik Hernler. Die Verantwortlichen haben ein "interessantes Starterfeld aus aufstrebenden und etablierten Fahrern unter anderem aus Australien, USA und Schweden" zusammengestellt, findet von Lerchenfeld.

Der 24-Jährige zählt selbst zu den Besten der Szene. Wie auch Gührs, der nicht der einzige Lokalmatador ist. Benedikt Tremmel, 19, kommt auch aus München und zählt wie Felix Georgii, 24, und Liam Rundholz, 18, zur Riege der deutschen Starter. Die Big Air ist dabei die größte Herausforderung, allein weil es schlichtweg keine Schanzen gibt, um die gewaltigen Sätze zu trainieren.

Einen Wakeboarder wie Gührs bringt das kein bisschen aus der Ruhe. Der 27-Jährige erzählt, dass er gerade zehn Tage in Kopenhagen beim Trainieren war, jetzt relaxt er noch etwas, ehe es am Donnerstag losgeht: "Wir können ja noch zwei Tage trainieren", sagt er gelassen, "dann wird es schon funktionieren." Ein bisschen was geht immer.

© SZ vom 21.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: