Unterhaching:Jugendliche mit Spielzeuggewehr provozieren Großeinsatz

Das Spielzeuggewehr der Jugendlichen sah der Bundeswehrwaffe G 36 täuschend ähnlich. (Foto: dpa)

Zwei 15-Jährige hantieren in Unterhaching mit täuschend echten Nachbauten von Bundeswehrwaffen. Die Polizei rückt gleich mit zehn Autos aus.

Von Wolfgang Krause, Unterhaching

Zwei Jugendliche mit täuschend echt aussehenden Spielzeugwaffen haben in Unterhaching einen Großeinsatz ausgelöst. Wie die Polizei am Dienstag berichtete, hatte eine Anwohnerin die beiden 15-Jährigen bereits am Sonntagmorgen im Ortszentrum beobachtet, als sie mit einem Gewehr hantierten. Die Frau rief die Polizei, die gleich mit zehn Fahrzeugen anrückte und die Jugendlichen in der Schulstraße aufgriff.

Die Waffen dürfen in der Öffentlichkeit nicht geführt werden

Bei der Kontrolle stellten die Beamten zwei Softair-Waffen sicher. Die eine sah aus wie das Bundeswehr-Sturmgewehr G 36, die andere war der Nachbau einer ebenfalls bei der Bundeswehr eingesetzten Pistole des selben Herstellers Heckler & Koch. Die Jugendlichen müssen sich nun wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Denn sogenannte "Anscheinswaffen", die von scharfen Waffen kaum zu unterscheiden sind, dürfen zwar frei verkauft werden. In der Öffentlichkeit darf man sie aber nicht führen.

Die Polizei nennt das Verhalten "lebensgefährlich"

Dabei hatten die zwei 15-Jährigen noch Glück, dass der Einsatz nicht eskaliert ist. "Momentan unbekümmert mit täuschend ähnlichen Anscheinswaffen rumzulaufen, zeugt nicht nur von wenig Intelligenz, sondern kann darüber hinaus lebensgefährlich sein", schreibt der Unterhachinger Polizeichef Stefan Schraut unter Verweis auf die aktuelle Bedrohung durch Terroristen: "Denn wie soll ein Polizist reagieren, wenn er einer Person mit einer solchen Waffe gegenübersteht?"

© SZ vom 27.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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