Haar:Unterschriften für eine Realschule

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Haars Bürgermeisterin sieht den Bau einer Realschule als Aufgabe des Landkreises. Die CSU will mit Hilfe der Bürger den Druck auf das Rathaus erhöhen.

Bernhard Lohr, Haar

Die Haarer CSU will mit öffentlichem Druck den Bau einer Realschule in der Gemeinde voranbringen. Sie plant in den kommenden Wochen Infostände und eine Unterschriftenaktion. Diesen Samstag soll es losgehen. Damit soll nach Darstellung von CSU-Geschäftsführer und Gemeinderat Alois Rath die von Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) und einer rot-grünen Gemeinderatsmehrheit in dieser Sache betriebene Blockade überwunden werden.

Das Vorhaben komme nicht voran, argumentiert die CSU, obwohl der Freistaat einer Realschule zugestimmt habe und der Landkreis bereit sei, sich in maßgeblichem Umfang am Schulcampus samt Fach- und Berufsoberschule zu beteiligen. Trotz mehrerer Vorschläge für einen Campus-Standort, gebe es noch nicht einmal dazu eine Entscheidung der Gemeinde. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) sagte am Donnerstag, die Vorwürfe der CSU seien nicht nachzuvollziehen. Sie führe laufend Gespräche mit Landrat Christoph Göbel und Bezirkstagspräsident Josef Mederer (beide CSU) über einen Standort für den Schulcampus. Der Bezirk habe für ein favorisiertes Areal gegenüber dem Haupteingang des Isar-Amper-Klinikums aber derzeit noch andere Pläne. Sie habe dafür ein Tauschgrundstück direkt am Klinikgelände angeboten, sagte Müller. Ein Kritikpunkt von Müller ist, dass anders als beim Bau einer FOS/BOS, den der Landkreis übernehmen würde, die Gemeinde bei einer Realschule nach Stand der Dinge finanziell mit einem höheren Millionenbetrag gefordert wäre. Die CSU hält die nach ihrer Rechnung 12 bis 15 Millionen Euro, die Haar aufbringen müsste, um das Schulangebot in der Gemeinde zu komplettieren, freilich für gut angelegt. Die Unterschriftenaktion hat laut CSU nicht zum Ziel, einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Vielmehr gehe es darum, das Schulbauprojekt zu unterstützen. Dieses sei eine "einmalige Chance für den Haarer Bildungssektor", sagt der CSU-Fraktionschef im Gemeinderat, Dietrich Keymer. In Zuge der nun angekündigten Kampagne distanziert sich die CSU vorsichtig auch von dem Ziel, einen Erweiterungsbau für die Grundschule am Jagdfeldring anzugehen. Die dafür vom Rathaus angesetzten 30 Millionen Euro würden eingesetzt, eine Großschule zu schaffen, in der künftig 800 bis 900 Grundschüler in 32 Klassen unterrichtet würden. Eine weitere Grundschule werde grundsätzlich benötigt. Es seien aber weitere Prüfung vonnöten.

© SZ vom 26.02.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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