40 Jahre Trader Vic's:Mai Tai im Museum Hawaii

Im "Trader Vic's" im Bayerischen Hof spielt der Zeitgeist keine Rolle - dort ist alles noch so wie bei der Eröffnung vor 40 Jahren. Die Gäste kommen vor allem wegen der polynesischen Küche und des legendären Cocktails Mai Tai.

Christian Mayer

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(Foto: Stephan Rumpf)

Im "Trader Vic's" im Bayerischen Hof spielt der Zeitgeist keine Rolle - dort ist alles noch so wie bei der Eröffnung vor 40 Jahren. Die Gäste kommen vor allem wegen der polynesischen Küche und des legendären Cocktails Mai Tai. In der Gastronomie ist es ja nicht unüblich, alle paar Jahre die Gestalt zu wechseln, die Einrichtung rauszureißen und dann mit einem neuen "Konzept" daherzukommen. Ein total angesagtes Lichtdesign, ein trendiges Kunstambiente oder eine puristische Verjüngungskur. Vielleicht ist es ja ganz gut so, dass es auch ein paar Lokale gibt, die sich völlig treu bleiben - in denen also alles so bleibt, wie es war. Ist das nicht fürchterlich fad? Aber nein.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Das Trader Vic's im Bayerischen Hof, das gerade seinen 40. Geburtstag feiert, ist ein Beispiel für werktreue und wertbeständige Gastronomie. Im polynesischen Restaurant im Bayerischen Hof fühlt man sich wie in einem Siebziger-Jahre-Museum: "Jedes Einzelstück, das kaputtgeht, wird ersetzt. Unsere Gäste lieben das Ambiente", sagt Hausherrin Innegrit Volkhardt.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Zur Originaleinrichtung aus der Zeit vor den Olympischen Spielen zählen die Kugelfisch-Lampen, der wildgemusterte Teppichboden, die chinesischen Feuertöpfe, die exotischen Gottheiten und Segelschiffe im Kleinformat. Es war Falk Volkhardt, der Vater der heutigen Hotelchefin, der als erster in Deutschland einen Franchise-Vertrag mit den Amerikanern schloss.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Im kalifornischen Oakland hatte der Pub-Besitzer Victor "Trader Vic" Bergeron in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Stammhaus eröffnet - besonders die aus Hawaii importierten Rum-Cocktails waren bald berühmt, das Trader Vic's wurde ein Exportschlager. Trotzdem war es ein Wagnis, ausgerechnet im früheren Weinkeller ein Aloha-Lokal im hawaiianischen Stil zu eröffnen - die asiatische Küche war damals in der Stadt noch ziemlich unbekannt.

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(Foto: Stephan Rumpf)

"Mein Vater wusste aber, wie man die Münchner begeistert - er hat ihnen ziemlich heftige Drinks serviert", erzählt Innegrit Volkhardt. Bis heute ist das Trader Vic's berühmt für seinen Mai Tai - eine nicht ganz ungefährliche Mixtur aus Rum, Limone und Mandel, die schon manchen Gast erheitert und beschwert hat. "Früher hatten wir noch einen Rollstuhl, für den Fall der Fälle - das ist aber Geschichte", erzählt die Chefin.

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(Foto: Stephan Rumpf)

In der weltweiten Trader-Vic's-Kette gilt das Münchner Lokal inzwischen als besterhaltenes Original, gerade erst waren Leute aus London da, um die Einrichtung zu studieren. Beständig ist das Restaurant auch in der Küche, die einen Crossover aus asiatischen und amerikanischen Gerichten bietet: Tasim Pehlavan, der türkische Koch, ist seit vielen Jahren für seine Riesengarnelen vom Grill oder seine Currys bekannt. Und das Brennholz für den Feuertopf kommt traditionell aus dem Starnberger Garten der Volkhardts - damit das Münchner Aloha-Gefühl noch länger befeuert wird. Im Bild: Der Arbeitsplatz von Küchenchef Tasim Pehlavan: der Feuertopf.

© SZ vom 08.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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