Spendenaktion:Aßlinger kämpfen gegen Ebola

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Nach dem Ausbruch der Krankheit in Sierra Leone sammelt die Hilfsorganisation Globolab Geld für Schutzanzüge. Im Krankenhaus "St. John of God" in Lunsar werden viele Infizierte behandelt.

Von Joseph Hausner

Kopfschmerzen, Fieber und Durchfall: Mit diesen grippeähnlichen Symptomen beginnt Ebola. Doch was folgt, sind innere und äußere Blutungen - und in 70 Prozent der Fälle der Tod. Eine wirksame Behandlungsmethode gibt es nicht. Der aktuelle Ausbruch der tödlichen Viruserkrankung in Westafrika hat schon mehr als 500 Menschen das Leben gekostet. Nun hat der gemeinnützige Verein Globolab unter der Schirmherrschaft von Hans Fent, Bürgermeister der Gemeinde Aßling, eine Spendenaktion gestartet. Es wird Geld gesammelt, um Schutzanzüge für ein Krankenhaus in Sierra Leone zu kaufen. Mit dem dortigen Krankenhaus arbeitet der Aßlinger Verein seit Jahren zusammen. Jetzt ist auch dort Ebola ausgebrochen.

Erste Ebola-Fälle seien Ende Februar im benachbarten Guinea aufgetreten, sagt Nils Niederstebruch, der erste Vorsitzende von Globolab. "Anschließend ist das Virus nach Sierra Leone rübergeschwappt. Die Kurve der Neufälle pro Tag steigt mittlerweile rasant", warnt er mit Blick auf die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Täglich seien es derzeit 16 Neuerkrankungen in dem westafrikanischen Land. "Vor etwa einem Monat gab es den ersten offiziellen Fall an unserer Klinik", berichtet der 50-Jährige. Gemeint ist das Krankenhaus "St. John of God" in Lunsar.

Diese Klinik unterstützt der gemeinnützige Verein bereits seit seinem Gründungsjahr 2009. Globolab kümmert sich um die Planung und den Aufbau von medizinisch-mikrobiologischen Laboratorien in Ländern der Dritten Welt und schult das Personal an Ort und Stelle. So haben die Aßlinger bereits ein mikrobiologisches Labor in Lunsar konzipiert und aufgebaut. Dort kann nun festgestellt werden, welche Antibiotika gegen bestimmte bakterielle Infektionen noch wirken.

Vor wenigen Tagen sind zwei Krankenschwestern im Krankenhaus von Lunsar gestorben. Ob sie an Ebola erkrankt waren, wird ein Test erst noch aufklären. "Das ist schon hart", sagt Nils Niederstebruch, der die Verstorbenen bei seinem jüngsten Besuch im Dezember persönlich kennengelernt hatte. Mindestens einmal jährlich reisen Mitglieder des Vereins selbst nach Sierra Leone. Seit dem Ausbruch des Ebola-Virus hat Globolab bereits 200 Schutzanzüge nach Sierra Leone geschickt - diese werden nun knapp. "Die Klinik muss leider davon ausgehen, dass aufgrund verschiedener Probleme keine Materialien von Weltgesundheitsorganisation, Ärzten ohne Grenzen oder der Regierung gestellt werden", weiß Vorsitzender und Bio-Ingenieur Nils Niederstebruch aus erster Hand.

Die Krankheit ist extrem leicht übertragbar, oft reicht schon ein einfacher Hautkontakt mit einem Erkrankten, um sich zu infizieren. Daher sei die einzige Möglichkeit, der Seuche Herr zu werden, die strikte Isolation der Infizierten und der Schutz des medizinischen Personals. "Es gibt weder eine Therapie noch eine Schutzimpfung gegen Ebola", erklärt der Vorsitzende. Ziel der Spendenaktion ist es deswegen, die Versorgung der Klinik mit den lebensrettenden Schutzanzügen sicherzustellen. Mindestens 7000 Euro werden für diese grundlegende Ausstattung benötigt. Schirmherr Hans Fent ist selbst Gründungsmitglied von Globolab: "Ich verbürge mich dafür, dass alle Spenden ohne Abzug ausschließlich für die Schutzausrüstung und deren schnellen Transport eingesetzt werden."

Spendenkonto: Stichwort "Ebola" Globolab e.V., Hausbank München, Kontonummer: 177 30 70, BLZ: 700 901 00, IBAN: DE67700901000001773070, BIC: GENODEF1M04. Weitere Informationen unter www.globolab.org

© SZ vom 21.07.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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