Abschied von Manfred Schreiber:Wegbereiter für die moderne Münchner Polizei

Die Trauerfeier für den ehemaligen Polizeipräsidenten Schreiber fand in der Ausegnungshalle im Nordfriedhof statt. (Foto: Catherina Hess)

In seine Amtszeit fielen das Attentat auf das Oktoberfest ebenso wie die Abkehr von der reinen Konfrontation bei Einsätzen: Manfred Schreiber hat die Polizeiarbeit geprägt. Nun haben etwa 200 Menschen vom Ex-Polizeipräsidenten Abschied genommen.

Von Martin Bernstein

200 Menschen nehmen an Trauerfeier teil

Rund 200 Menschen, unter ihnen viele Polizisten und Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung, haben bei einer Trauerfeier am Nordfriedhof Abschied von Manfred Schreiber genommen. Der ehemalige Münchner Polizeipräsident war in der Nacht zum 7. Mai im Alter von 89 Jahren gestorben.

Tod des Polizeipräsidenten Manfred Schreiber
:Ein Visionär und Vorreiter

Er wurde bekannt als Miterfinder der "Münchner Linie" und als Mitglied im Krisenstab während der Olympia-Geiselnahme 1972. Auch das Oktoberfest-Attentat fiel in die Amtszeit des früheren Münchner Polizeipräsidenten. Nun ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.

Ein Nachruf von Martin Bernstein

Schreiber habe, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, die Münchner Polizei geprägt wie kein anderer. Er habe die "revolutionäre" Münchner Linie der Kommunikation anstelle von Konfrontation in der Polizeitaktik entwickelt - in dem Wissen: "Probleme der Gesellschaft kann man nicht mit dem Gummiknüppel lösen."

"Spitzenpolizist, Visionär und Pionier"

Herrmann erinnerte auch an die schlimmen Tage in Schreibers Amtszeit, die von 1963 bis 1983 dauerte: den tödlichen Ausgang des europaweit ersten Banküberfalls mit Geiselnahme 1971, das Olympia-Attentat 1972 und den rechtsterroristischen Anschlag aufs Oktoberfest 1980. Hermann nannte Schreiber einen "Spitzenpolizisten, Visionär und Pionier".

Abschied von Manfred Schreiber
:"Spitzenpolizist, Visionär und Pionier".

Im Alter von 89 Jahren ist der ehemalige Polizeipräsident von München, Manfred Schreiber, gestorben. Rund 200 Menschen, unter ihnen viele Polizisten und Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung, haben bei einer Trauerfeier am Nordfriedhof Abschied genommen.

Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer erinnerte daran, dass Schreiber 1976 Gründungsmitglied der Opferschutzorganisation "Weißer Ring" gewesen sei. Für Oberbürgermeister Dieter Reiter ist es nicht zuletzt Schreibers Verdienst, dass München eine der sichersten Millionenstädte in Europa sei.

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