Erst hat man ihm Waldis Club genommen, diesen als Fußball-Talkshow getarnten Junggesellenabschied, und nun darf Waldemar Hartmann auch nicht mehr am Boxring alles niederduzen, was sich ihm in den Weg stellt.
"Ich danke Waldemar Hartmann sehr für seinen Einsatz und für seine kompetente und leidenschaftliche Begleitung der Boxübertragungen", lässt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky mitteilen, nicht ohne zu erwähnen, dass der so Gelobte im nächsten Jahr 65 Jahre alt wird. Balkausky bemäntelt damit die Tatsache, dass Hartmanns Vertrag, der Ende des Jahres ausläuft, nicht verlängert wird.
Darüber grantelte dieser in diversen Medien etwas, das wie Altersdiskriminierung klang. Dabei geht es doch nur um ein bisschen notwendige Erneuerung in der Sportberichterstattung. Richten soll es am Ring nun bald Alexander Bommes, 36.
Die Nachricht hat die ARD taktisch klug lanciert, der frühere Handballprofi war bei der Olympiaberichterstattung fast stündlich im Bilde und moderiert fürs Erste auch von den Paralympics. NDR-Zuschauer kennen ihn vom Hamburg Journal und von der im Juli gestarteten Spielshow Gefragt, gejagt.
Bommes fällt auf durch eine recht direkte Art. Dem Branchendienst dwdl sagte er kürzlich, man habe ihn schon mit dem von Christoph Maria Herbst gespielten Bürohelden Stromberg verglichen. Das habe er lustig gefunden. Bommes gehört auch zum Moderatorenteam der Sportschau, weshalb er am 16. September schon wieder das Geschehen in der Fußballbundesliga einordnen muss. Man sollte sich auf sein Gesicht also einstellen.
Wer seinen Vorgänger vermisst, kann sich mit einem kabarettistisch gemeinten Programm trösten. Ende Oktober geht Waldemar Hartmann auf Tournee über Kleinkunstbühnen. Titel der Show: Born to be Waldi.