In Hollywood hat man Übung darin, Skandale unter den Teppich zu kehren. Seit das Kino sich zu einer Industrie ausgewachsen hat, werden damit Heerscharen von Pressesprechern und Anwälten beschäftigt. Sexuelle Übergriffe sind Machtmissbrauch, den gibt es in anderen Branchen auch. Er gilt aber in der Filmbranche als weniger überraschend. Die Betroffenen, meist Frauen, werden in Hollywood mit denselben Methoden - Sanktionen, Androhung von Gegenklagen, eisernem Zusammenhalt der Führungsriege - zum Schweigen gebracht. Warum das im Fall von Harvey Weinstein nicht funktioniert hat? Es ist ein Damm gebrochen, fast alle schlagen sich auf die Seite der Anklägerinnen, und man wird den Eindruck nicht los, dass die Unterhaltungsbranche Weinstein stellvertretend für den Präsidenten Donald Trump jagt, der trotz ähnlicher Vorwürfe vor ziemlich genau einem Jahr nicht zu Fall zu bringen war.
Weinstein-Skandal:Sexuelle Übergriffe als Machtinstrument
Der Fall des Filmproduzenten Harvey Weinstein hat eine Debatte zu sexuellen Übergriffen ausgelöst. Fällig war das schon lange - doch warum droht sie nun dennoch zu verpuffen?
Von Susan Vahabzadeh
Lesen Sie mehr zum Thema