Spezial: Nachhaltig investieren:Hart am Wind

Die Windkraft spielt bei der Energieversorgung eine zunehmend wichtigere Rolle. Vor allem für langfristig orientierte Anleger kann sich eine Investition lohnen.

Johannes Scherer

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Geldanlagen: Investment Wind; dpa

Quelle: SZ

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Der Wind als Energiequelle dürfte die natürliche Ressource sein, die vom Menschen am längsten genutzt wird. Schon vor rund 3000 Jahren bedienten sich im alten Ägypten Kaufleute lediglich vom Wind angetriebener Segelschiffe, um auf dem Nil Güter zu transportieren. Die ersten Windmühlen wurden wohl schon um 1750 vor Christi in Babylon erbaut. Ein Windrad als Antrieb für eine Orgel ist im ersten Jahrhundert nach Christus die erste dokumentierte Nutzung eines Windrades als Antriebsmechanismus.

Foto: Schiff auf dem Nil; dpa

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Mittlerweile ist Deutschland der größte Windmarkt der Welt. Allein im ersten Halbjahr 2009 wurden hierzulande rund 400 neue Windkraftanlagen in Betrieb genommen. Ihre produzierte Energieleistung lag mit 800 Megawatt genauso hoch, wie bei allen neu installierten Anlagen im Jahr 2008 zusammen. Damit deckt die Windkraft mit fast 45 Milliarden Kilowattstunden rund acht Prozent des heimischen Stromverbrauchs ab.

Foto: Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein; dpa

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Laut Bundesumweltministerium leistet die Windenergie unter allen erneuerbaren Energieträgern mit 45 Prozent der Stromversorgung den größten Beitrag, gefolgt von Wasserkraft (24 Prozent) und Biogas sowie biogenen Festbrennstoffen (jeweils 8,5 Prozent). Der Bundesverband Windenergie schätzt, dass bis zum Jahr 2020 Anlagen mit einer Leistung von 45 Gigawatt an Land in Betrieb sind, während auf hoher See Projekte mit einer Leistung von 10 Gigawatt realistisch sind.

Foto: Biogasanlage in Mecklenburg-Vorpommern; dpa

Geldanlagen: Investment Wind; ddp

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Vor allem China fördert den Ausbau erneuerbarer Energien, um den trotz Wirtschaftsflaute stetig steigenden Stromverbrauch zu decken. Abgesehen davon verursachen die in der Volksrepublik dominierenden Kohlekraftwerke immer größere Umweltprobleme. Längst hat China die USA als weltweit größter Emittent von Treibhausgasen abgelöst. Aber auch in den USA wurden Steuervergünstigungen für alternative Energien erhöht. Diese "tax credits" sind mit der stärkste Motor bei der Finanzierung von Windparks.

Foto: Steinkohlekraftwerk in Herne; ddp

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Ein weiterer Trend am Windmarkt ist das zunehmende Engagement traditioneller Energieversorger. So plant der schwedische Konzern Vattenfall Milliardeninvestitionen in die Branche. Auch der deutsche Versorger RWE will verstärkt in das Windgeschäft einsteigen. Das Unternehmen plant, bis 2012 seine Produktionskapazitäten in erneuerbare Energien von derzeit rund 1200 auf 4500 Megawatt auszubauen - größtenteils mit Windenergie.

Foto: Vattenfall-Verwaltung in Hamburg; ddp

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Trotz voller Auftragsbücher sind die Aktien von Unternehmen, die in der Windenergie-Branche ihr Geld verdienen, in den vergangenen Monaten teils kräftig unter Druck geraten. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise sind große Investoren wie etwa Beteiligungsfirmen als Finanzierer ausgefallen. Sie agieren größtenteils mit Fremdkapital, das aber rar und teuer ist. Andere Unternehmen mussten ihre Ausbaupläne wegen diverser Finanzprobleme zusammenstreichen.

Foto: Aktienindex an der Frankfurter Börse; dpa

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Dennoch dürfte sich für langfristig orientierte Anleger eine Investition in die Zukunftstechnologie Wind lohnen. Das es aber auch abwärts gehen kann, zeigen die aktuellen Entwicklungen: So hat sich etwa der von der Börse Stuttgart berechnete S-Box Global Wind Index seit seinem Höchststand im Juni 2008 bis heute nahezu halbiert. In dem Index sind die zwölf weltweit größten Unternehmen der Windbranche enthalten.

Foto: Bau einer Offshore-Windkraftanlage vor Borkum; ddp

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Am stärksten gewichtet sind im S-Box Global Wind Index aktuell der dänische Anlagenbauer Vestas Wind Systems, der spanischen Windturbinenbauer Gamesa sowie der spanische Anlagenbetreiber Iberdrola Renovables. Auch die deutschen Unternehmen Nordex und REpower sind vertreten. Auf den S-Box Global Wind Index hat beispielsweise die Deutsche Bank ein Zertifikat aufgelegt, bei dem Anleger nicht nur von Kurssteigerungen, sondern auch von den Dividendenzahlungen profitieren.

Foto: Kontrolle einer Windkraftanlage im Hunsrück; ddp

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