Soziale Netzwerke:Alles löschen, bitte

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Jaron Lanier kann sich - wie hier bei der Ted Conference in Vancouver - nur schwer zurückhalten, wenn es um Facebook oder Google geht, er nennt sie "Imperien der Verhaltensmanipulation". (Foto: Bret Hartman / TED)

Der Computer-Pionier Jaron Lanier sieht soziale Netzwerke wie Facebook, Google und Twitter als akute Gefahr für die Menschheit - und will sie abschaffen.

Von Andrian Kreye

Wenn man mit Jaron Lanier spricht, nachdem er gerade eine seiner Brandreden gegen Facebook, Google und all die anderen sozialen Netze gehalten hat, die die Utopie einer digitalen Welt zum Wohle aller in einen monopolkapitalistischen Wahnsinn für suchtkranke Konsumidioten verwandelt haben, kommt er schnell ins Schnaufen. Das liegt weniger daran, dass ihm sein schwerer Körper zu schaffen macht. Nein, man spürt, wie ihn die Wut und die Verzweiflung anstrengen, weil er zu den Pionieren dieser Techno-Utopie gehörte, und weil es so viel anstrengender ist, vor einer Katastrophe zu warnen, als eine glorreiche Zukunft zu prophezeien. Vor allem, wenn man aus einer Welt kommt, in der die glorreiche Zukunft schon immer das wichtigste Verkaufsargument war.

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