Neues Smartphone von Apple:Gehypt und teuer: das iPhone X

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Gesichtserkennung, ein neuartiger Bildschirm und dazu ein hoher Preis: Das iPhone X ist nun zu kaufen - für die, die schnell genug waren.

Von Helmut Martin-Jung

Ein US-Tech-Journalist lässt sich eigens seinen Bart abrasieren, um zu prüfen, ob die Gesichtserkennung des neuen iPhones X auch dann noch funktionieren würde (ja, es klappt). Ein anderer lädt eineiige Zwillinge in die Redaktion ein, um zu checken, ob die neue Technik von Apple die beiden würde unterscheiden können (es funktioniert). Zwei Beispiele, die eines zeigen: Der Hype um das jüngste iPhone, das im Jahr zehn nach dem ersten iPhone herauskommt, ist wieder einmal riesig.

Nur einige wenige Tester haben ein Gerät vorab bekommen, und auch die nur ungewöhnlich kurz vor dem Verkaufsstart an diesem Freitag. Was ist so besonders am iPhone X?

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Apple konnte gar nicht anders, als nach Jahren das Design seiner Smartphones mal wieder grundlegend zu verändern. Hätte der Konzern - wie in den vergangenen Jahren oft der Fall - nur eine Iteration bestehender Modelle gezeigt, wäre die Enttäuschung wohl ziemlich groß gewesen. Wie andere Hersteller es schon vorgemacht haben, hat nun auch das iPhone X einen Bildschirm, der nahezu die gesamte Vorderseite einnimmt. Obwohl er 5,8 Zoll in der Diagonale misst (14,7 Zentimeter), bleibt das Gerät damit bei den Gesamtmaßnahmen kleiner als das iPhone 8 plus, dessen Bildschirm nur 5,5 Zoll groß ist (14 Zentimeter). Außerdem verwendet Apple auch erstmals die Oled-Technik für den Bildschirm, bisher hatten die Kalifornier stets auf LCD-Bildschirme gesetzt. Geliefert wird dieser übrigens vom Konkurrenten Samsung, der daran prächtig verdient.

Emojis mit Gesichtsausdrücken des Nutzers

Weil es nicht gelang, den Fingerabdrucksensor in den Bildschirm zu integrieren, entwickelte Apple die Gesichtserkennung. Diese basiert auf einer mathematischen Beschreibung von Referenzpunkten des in 3D erfassten Gesichts. Diese Beschreibung, versichert Apple, werde in einem besonders gesicherten Bereich gespeichert und verlasse das Handy nicht. Nebeneffekt dieser Technik: Damit lassen sich eigene Gesichtsausdrücke auf Emojis übertragen, also die kleinen Bildchen, mit denen man in Chats Emotionen ausdrücken kann.

Das Innenleben ist - wie kaum anders zu erwarten - dem Stand der Technik entsprechend. Apple hat gegenüber der Konkurrenz überdies den Vorteil, dass Hard- und Software aus einem Haus stammen und somit von Anfang an besser aufeinander abgestimmt werden können. Doch hier bleibt auch für Apple und die App-Programmierer noch einiges zu tun. Denn weil der Bildschirm des X ein anderes Seitenverhältnis hat (18:9), müssen viele Apps angepasst werden. Das Einzige, worüber sich die Tester nicht ganz einig waren, ist der Bereich, in dem die Frontkamera sitzt. Dieser bleibt schwarz und wirkt wie eine Lasche.

Besonders ist auch der Preis: Das iPhone X kostet ohne Vertrag mindestens 1149 Euro, in der besten Ausstattung sind 1319 Euro fällig. Wer nicht vorbestellt hat, muss sich gedulden. Als Lieferzeit gibt Apple fünf bis sechs Wochen an.

© SZ vom 03.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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