Die ganze CSU will den Kopf von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg - in Plakatform. Von Nord bis Süd und Ost bis West erfreut sich das Wahlplakat mit Guttenbergs Konterfei größter Beliebtheit, wie mehrere CSU-Politiker sagen. "Sogar zwei oberbayerische Landräte haben mich schon gefragt, wo es die Guttenberg-Plakate gibt", berichtet Innenminister Joachim Herrmann.
Der offizielle CSU-Spitzenkandidat Peter Ramsauer hingegen ist in der Plakat-Hitliste auf einen hinteren Rang abgerutscht. Die Plakate werden derzeit an die örtlichen CSU-Verbände ausgeliefert und im Laufe der nächsten Wochen aufgestellt.
"Die Guttenberg-Plakate sind ein Renner", bestätigt Ingrid Heckner, CSU-Kreisvorsitzende im oberbayerischen Altötting. Auch in Niederbayern hat der Guttenberg-Run eingesetzt: "Es ist völlig naheliegend, dass die Plakate mit dem beliebtesten Politiker Deutschlands geordert werden", sagte der Passauer CSU-Kreischef Gerhard Waschler.
Dem Vernehmen nach wollte die CSU-Landesleitung zunächst gar nicht so viele Guttenbergs unters Volk zu bringen, wurde aber von Plakatwünschen überrollt: "Die haben denen die Bude eingerannt", sagt ein anderer CSU-Politiker. "Guttenberg wird sehr stark nachgefragt", berichtet auch der Weißenburger Kreischef Gerhard Wägemann.
In Guttenbergs oberfränkischer Heimat ist sowieso keine Frage, wer dort im Plakat-Ranking vorne liegt. Neben Guttenberg stehen zur Verfügung Kanzlerin Angela Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer, Agrarministerin Ilse Aigner und Spitzenkandidat Peter Ramsauer.
Geordert würden "eine Handvoll Seehofer, ein paar Aigner und ein Stapel Guttenberg", scherzt der Lichtenfelser CSU-Kreisvorsitzende Christian Meißner. Ramsauer hat - wiewohl die offizielle Nummer eins auf der CSU-Bundestagsliste - in der Plakat-Hitliste das Nachsehen, wie es andernorts in der CSU heißt: "Der Ramsauer ist halt nicht so bekannt wie Seehofer, Merkel und Guttenberg", erläutert ein Wahlkämpfer.