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Stefan Klein

Chefkorrespondent

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Stefan Klein war mit 16 Chefredakteur einer hessischen Schulzeitung mit Namen "TRIO" und fand es herrlich, seine Redakteure für sich arbeiten zu lassen. Er dachte, so würde es nun immer weitergehen. Erste Zweifel kamen ihm 1970 an der Münchner Journalistenschule, und die letzten Zweifel verflogen dann kurz danach, als er im Lokalteil der SZ mit der Aufgabe betraut wurde, die Leser in die Geheimnisse des neu erfundenen Münchner Verkehrsverbundes einzuführen. Insbesondere mit der Frage, wie man an den Automaten die richtige Fahrkarte löst, hätte er gut und gerne den Rest seines Redakteurslebens verbringen können, doch ein gütiges Schicksal und ein väterlicher Freund in Gestalt des damaligen Chefredakteurs Hugo Deiring hat ihn dann doch noch auf den eigentlich angestrebten Weg geführt - den des Korrespondenten. Deiring nahm den vierjährigen Abstecher zum Spiegel nicht weiter krumm und den Dissidenten Klein in Gnaden wieder auf. An seinen ersten Korrespondentenstandort in Düsseldorf wurde er 1978 mit der freundlichen Mahnung entsandt, gelegentlich auch mal den Friseur aufzusuchen. Dann ging es gewissermaßen Schlag auf Schlag: Auf Düsseldorf folgte Nairobi, dann Singapur, dann London. Singapur war für den Hobbylangschläfer Klein wegen des Zeitunterschieds ideal, London eher weniger. "Sir is sleeping", rief die Hausangestellte fröhlich ins Telefon, als im Londoner Stadtteil Richmond einmal sehr früh am Morgen das Telefon klingelte. Sir im Bette fröstelte es bei der Vorstellung, der Anrufer könnte womöglich der Chefredakteur gewesen sein. Normalerweise ist bei Korrespondenten die Vorstellung verhasst, jemals wieder in die Zentrale zurückzukehren, und der Korrespondent Klein war keine Ausnahme. Doch dann lud eines Tages ein anderer Chef, Werner Kilz mit Namen, den Londoner Korrespondenten zum Essen ein und machte ihm ein sehr ehrenvolles Angebot, das sich nicht ablehnen ließ. Nicht lange danach fuhr im Londoner Stadtteil Richmond ein Möbelwagen vor, und im Impressum der SZ tauchte eine neue Spezies auf, die es dort so schon lange nicht mehr gegeben hatte: Der Chefkorrespondent.

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