DFB-Teammanager Oliver Bierhoff hat Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund zum Umgang mit dem umstrittenen Treffen der Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und İlkay Gündoğan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan deutlich zurückgewiesen.
Auf die Frage, warum der DFB im Trainingslager in Südtirol nicht alles dafür getan habe, ohne das Thema zur Weltmeisterschaft nach Russland reisen zu können, antwortete Bierhoff am Donnerstag: "Was hätten wir noch mehr machen sollen? Ich bin der Meinung, wir haben sehr viel gemacht - und jetzt reicht es dann auch."
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Bierhoff hofft auf das Verständnis der Zuschauer
"Man hat jetzt vieles gesagt. Es ist viel diskutiert worden. Und es wird uns auch weiter begleiten. Was ich den beiden Spielern sage, ist, hakt es ab", fuhr Bierhoff fort. Der 50-Jährige appellierte vor der WM-Generalprobe am Freitag in Leverkusen gegen Saudi-Arabien an die deutschen Fans. "Bei aller Verärgerung, die wir haben: Wir sind ein Team auch in Deutschland mit unseren Fans", so Bierhoff.
Er hoffe darum auf Fairness und auch Verständnis der Zuschauer: "Okay, es ist etwas verkehrt gelaufen, aber jetzt schauen wir nach vorne und stehen zusammen. Ich hoffe insofern natürlich, dass jeder, auch wenn er vielleicht innerlich ein bisschen Unmut hat, sich zurückhält."
Weltmeister Özil wird in Leverkusen wegen einer Knieprellung nicht spielen. Gündoğan könnte dagegen zum Einsatz kommen. Er hatte sich im Gegensatz zu Özil während des Trainingslagers noch einmal zum Treffen mit Erdogan in London geäußert. Beim 1:2 im Testspiel in Österreich hatte es am vergangenen Samstag Pfiffe aus dem deutschen Fanblock gegen die beiden Deutsch-Türken gegeben.