Wissenschaft - Halle (Saale):Suche nach West-Nil-Virus: Mückenfallen im Zoo aufgestellt

Greifswald/Halle (dpa) - Nach dem Nachweis des gefährlichen West-Nil-Virus bei einem Bartkauz im Zoo von Halle/Saale beginnen Experten dort mit dem Einsammeln von Mücken. Dazu würden Mückenfallen mit Lockstoffen aufgestellt, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems am Donnerstag mit. Zudem würden Wasserflächen nach Eiern und Larven abgesucht, sagte eine Sprecherin des Instituts. Stechmücken gelten als Überträger des Erregers, der erstmals bei einem Vogel in Deutschland nachgewiesen wurde.

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Greifswald/Halle (dpa) - Nach dem Nachweis des gefährlichen West-Nil-Virus bei einem Bartkauz im Zoo von Halle/Saale beginnen Experten dort mit dem Einsammeln von Mücken. Dazu würden Mückenfallen mit Lockstoffen aufgestellt, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems am Donnerstag mit. Zudem würden Wasserflächen nach Eiern und Larven abgesucht, sagte eine Sprecherin des Instituts. Stechmücken gelten als Überträger des Erregers, der erstmals bei einem Vogel in Deutschland nachgewiesen wurde.

Die Mückenfunde aus dem Zoo würden später gekühlt ins Labor transportiert, wo das Erbmaterial der Insekten auf den Erreger untersucht werde. An der Suche sind Mitarbeiter des FLI wie auch des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) beteiligt. Beide Institute kartieren gemeinsam seit 2012 im sogenannten Mückenatlas die Funde und die Verbreitung von heimischen und exotischen Stechmücken in Deutschland. Auf Erreger wie das West-Nil-Virus wurden diese Funde jedoch nicht untersucht, teilte das FLI mit. Die Mücken würden von den Sammlern nicht gekühlt eingeschickt, somit sei das Erbmaterial für eine Untersuchung unbrauchbar.

Das West-Nil-Virus infiziert meist Vögel, kann aber auch auf Pferde und den Menschen übertragen werden. Am sogenannten West-Nil-Fieber sind in südeuropäischen Ländern in diesem Jahr auffällig viele Menschen erkrankt. In Serbien, Griechenland und Italien wurden seit Jahresbeginn insgesamt 47 Todesfälle registriert. In Deutschland tritt die Erkrankung sehr selten auf, bisher hatten sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts alle Betroffenen im Ausland infiziert.

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