Frankfurt am Main:Chronobiologie empfiehlt: Klassenarbeiten besser um 10 Uhr

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Schule hat wieder begonnen und die meisten Schüler stöhnen: Jetzt müssen sie wieder früh aufstehen und sich müde zur Schule schleppen. Vor allem männliche Jugendliche belastet der Unterrichtsbeginn um 8.00, sagt Prof. Horst-Werner Korf, der Direktor des Senckenbergischen Chronomedizinischen Instituts in Frankfurt. Er hat aber auch ein paar Tipps, um den "Eulen" unter den Schülern das Leben zu erleichtern.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Schule hat wieder begonnen und die meisten Schüler stöhnen: Jetzt müssen sie wieder früh aufstehen und sich müde zur Schule schleppen. Vor allem männliche Jugendliche belastet der Unterrichtsbeginn um 8.00, sagt Prof. Horst-Werner Korf, der Direktor des Senckenbergischen Chronomedizinischen Instituts in Frankfurt. Er hat aber auch ein paar Tipps, um den „Eulen“ unter den Schülern das Leben zu erleichtern.

„Grundschulkinder kommen in der Regel mit dem frühen Schulstart sehr gut klar“, sagt der Mediziner, der sich der Chronobiologie verschrieben hat: der Wissenschaft von der inneren Uhr. Die tickt nicht nur bei jedem Menschen anders, sondern kann sich auch im Laufe des Lebens verändern. Häufig passiert das in der Pubertät: „Kleine Kinder sind fast immer Lerchen“, sagt Korf. „In der Pubertät werden dann viele zu Eulen.“ Lerchen stehen früh auf, Eulen bleiben lang wach. Und daran kann man nichts ändern: „Keiner kann auf Dauer gegen seine biologische Uhr leben.“

Der traditionell frühe Schulbeginn kommt Lerchen entgegen, ist für Eulen aber „absolut kontraproduktiv“, sagt Korf. Wenn sie um 8.00 in der Schule sitzen müssen, bringen sie ein Schlafdefizit mit. „Aber Schlaf ist wichtig für die kognitive Leistung und das Gedächtnis.“ Eulen werden also benachteiligt, „weil ihr Biorhythmus gegenüber dem Sozialrhythmus verschoben ist“. Da besonders postpubertäre Jungs häufig zu den Eulen zählen, könnte das auch ein Grund sein, dass deren schulische Leistungen oft schlechter sind.

Chronobiologen fordern schon lange einen späteren Schulstart, „aber es passiert nix“, bedauert Korf. Dennoch könnten die Schulen etwas tun, ohne an den Grundfesten zu rütteln. Lehrer könnten zum Beispiel Prüfungen nicht früh am Morgen schreiben, sondern „in einem Zeitfenster, wo beide Typen die gleiche Leistungsbereitschaft habe - das ist etwa zwischen 10.00 und 10.30 Uhr“. Einen Tipp für Eulen hat Korf auch: „Vermeiden Sie blaues Licht am späten Abend: Handy aus.“

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