Berlin:Unternehmer gibt Millionen für Forschung zu sozialem Wandel

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Berlin (dpa/bb) - Der Hamburger Unternehmer Erck Rickmers sieht die Welt in der Krise - und fördert deshalb geisteswissenschaftliche Forschung zu sozialem Wandel. Der 53-Jährige stellt über eine Stiftung etwa acht Millionen Euro für vier neue Forschungszentren an der Humboldt-Universität Berlin (HU) und Unis in Großbritannien, Italien und den USA bereit. Wie Rickmers am Dienstag in Berlin sagte, geht die Gründung auf seine "tief empfundene Sorge" über die Entwicklung in der Welt zurück. Die gesellschaftliche Ungleichheit halte er für demokratiegefährdend.

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Berlin (dpa/bb) - Der Hamburger Unternehmer Erck Rickmers sieht die Welt in der Krise - und fördert deshalb geisteswissenschaftliche Forschung zu sozialem Wandel. Der 53-Jährige stellt über eine Stiftung etwa acht Millionen Euro für vier neue Forschungszentren an der Humboldt-Universität Berlin (HU) und Unis in Großbritannien, Italien und den USA bereit. Wie Rickmers am Dienstag in Berlin sagte, geht die Gründung auf seine „tief empfundene Sorge“ über die Entwicklung in der Welt zurück. Die gesellschaftliche Ungleichheit halte er für demokratiegefährdend.

Die Zentren an den Universitäten Cambridge, California, Venedig und Berlin erhalten demnach über einen Zeitraum von fünf Jahren jeweils insgesamt zwei Millionen in ihrer Landeswährung für die Erforschung gesellschaftlicher Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Für die Initiative insgesamt stellt der Unternehmer den Angaben zufolge einen zweistelligen Millionenbetrag bereit.

In Berlin dreht sich die Forschung um die Krisen von Demokratie und Kapitalismus, an den anderen Unis um den Einfluss technischer Entwicklungen, das Wechselspiel von Fakten, Werten und Wahrheit sowie um kulturellen Pluralismus angesichts zunehmender Migration. Er hoffe, dass sich aus der Arbeit ein Bild ergebe, so Rickmers.

Das „Center for Humanities and Social Change“ an der HU wird von der  Philosophie-Professorin Rahel Jaeggi geleitet und baut dort teils auf bestehende Strukturen auf. Neben einem Doktoranden-Programm und Stipendien für Forscher sind verschiedene Veranstaltungen geplant.

Rickmers begründete die Wahl der HU als Ort für das Zentrum mit deren Flaggschiff-Status in den Geisteswissenschaften. Zu der Initiative habe ihn ein 2017 abgeschlossenes geisteswissenschaftliches Studium in den USA inspiriert. Sorge bereite ihm zum Beispiel eine zu große Technik-Orientierung in der Gesellschaft, wobei die langfristigen Folgen überhaupt nicht durchdacht seien.

Rickmers stammt aus einer traditionsreichen Familie von Reedern, Händlern und Schiffbauern aus Norddeutschland. Seine Unternehmensgruppe ist in den Feldern Transport, Energie, Immobilien und Unternehmensfinanzierungen aktiv.

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