Wissenschaft:Grundwasser-Erkundungen aus luftiger Höhe

Ein Helikopter mit einer darunter hängenden Antenne überfliegt den Flugplatz Karlshöfen. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Ausreichend gutes Grundwasser ist wichtig. Die Qualität des lebensnotwendigen Wassers im Erdboden wird mitunter aus der Luft gemessen. Wie genau geht das?

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Bremerhaven/Osterholz-Scharmbeck (dpa) - Zur Erkundung des Grundwassers fliegt bis etwa Mitte November ein Hubschrauber mit Spezialtechnik zwischen Bremerhaven, Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck. Dafür schleppt er in rund 30 Metern Höhe eine große Antenne über den Erdboden, wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie mitteilte. Ziel sei, mehr über den Untergrund und eine mögliche Versalzung des Grundwassers zu erfahren.

Während des Fluges werden über die Antenne kurzzeitig Magnetfelder erzeugt. So kann die Leitfähigkeit des Untergrundes gemessen werden. „Messen wir hohe Widerstände, haben wir einen Hinweis auf Sand oder Kies, niedrige Widerstände deuten auf Ton oder Salzwasser hin“, erklärte Eva González, die das Projekt beim Landesamt mit betreut. Der Hubschrauber lässt die Antenne demnach auf nord-süd-ausgerichteten Linien über der Erdoberfläche schweben. Er umfliegt größere Wohngebiete und Anlagen.

Nach den Flügen, die bis etwa Mitte November geplant sind, erstellen die Fachleute aus den geophysikalischen Daten ein geologisches Untergrundmodell. Auf dieser Basis können Grundwasserbereiche mit einem erhöhten Salzgehalt markiert werden. Die Informationen sind zum Beispiel für die Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten und den Ausbau von geothermischen Bohrungen wichtig.

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie beauftragt solche Flüge in unregelmäßigen Abständen, um möglichst viele Informationen über das Grundwasser zu erhalten. Im Frühjahr gab es zum Beispiel westlich von Lüneburg solche Hubschrauberflüge. Die Flüge werden im Rahmen des EU-Interreg-Projektes Blue Transition organisiert. Sie sind wetterabhängig, bei Sturm wird der Einsatz verschoben, wie ein Sprecher des Landesamtes sagte.

© dpa-infocom, dpa:231028-99-734578/2

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