Kiel:Nach Anstieg 2018: Stickstoffdioxid-Belastung in Kiel sinkt

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Dessau/Kiel (dpa/lno) - In der Tabelle der am meisten mit Stickstoffdioxid belasteten deutschen Städte ist Kiel auf den vierten Platz vorgerückt. Das geht aus einer Übersicht hervor, die das Umweltbundesamt am Montag veröffentlicht hat. Demnach standen im vergangenen Jahr nur Stuttgart, Darmstadt und München vor der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Für Kiel wurde am vielbefahrenen Theodor-Heuss-Ring ein Jahresmittelwert von 60 Mikrogramm Stickstoffdioxid je Kubikmeter Luft errechnet. Damit verschlechterte sich Kiel gegen den Bundestrend um 4 Mikrogramm. Der sogenannte Luftqualitätsgrenzwert beträgt 40 Mikrogramm.

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Dessau/Kiel (dpa/lno) - In der Tabelle der am meisten mit Stickstoffdioxid belasteten deutschen Städte ist Kiel auf den vierten Platz vorgerückt. Das geht aus einer Übersicht hervor, die das Umweltbundesamt am Montag veröffentlicht hat. Demnach standen im vergangenen Jahr nur Stuttgart, Darmstadt und München vor der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Für Kiel wurde am vielbefahrenen Theodor-Heuss-Ring ein Jahresmittelwert von 60 Mikrogramm Stickstoffdioxid je Kubikmeter Luft errechnet. Damit verschlechterte sich Kiel gegen den Bundestrend um 4 Mikrogramm. Der sogenannte Luftqualitätsgrenzwert beträgt 40 Mikrogramm.

Allerdings verwies Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) auf die positive Entwicklung in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres. Der Durchschnittswert von Januar bis Mai lag bei 52 Mikrogramm Stickoxid und damit um 16 Mikrogramm niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und 8 Mikrogramm unter dem Jahresmittelwert 2018, wie Kämpfer betonte.

Der Rückgang der Schadstoffbelastung am Theodor-Heuss-Ring ist laut Kämpfer „noch nicht genug, aber wir sind auf dem richtigen Weg“. Die Luftqualität in Kiel sei eigentlich sehr gut: „Unweit der vielbefahrenen Straßen nähern wir uns beim NO2-Wert der Hintergrundbelastung, wie sie im ländlichen Raum zu finden ist.“ Leider glaubten mittlerweile aber viele Menschen in ganz Deutschland, dass die Luft in ganz Kiel schlecht sei. „Tatsächlich geht es hier nur um 190 Meter einer Bundessstraße, und da sogar nur um eine Straßenseite“, erläuterte Kämpfer.

Trotz weiter hoher Stickstoffdioxidwerte in Kiel plant das Umweltministerium vorerst kein Diesel-Fahrverbot. Das hatte Minister Jan Philipp Albrecht (Grüne) vor knapp drei Wochen bei der Vorstellung des Entwurfs für einen Luftreinhalteplan bekanntgegeben. Ein Fahrverbot für ältere Diesel-Pkw könne vermieden werden, wenn die Stadt weitere Maßnahmen zur Luftverbesserung ergreife.

Insgesamt lagen im vergangenen Jahr bundesweit 57 Städte über dem Grenzwert, nach 65 im Jahr zuvor. „Die Luft in den Städten wird besser, und der Trend geht in die richtige Richtung“, kommentierte die Präsidentin des Umweltbundesamts, Maria Krautzberger. „Dennoch sieht man: Die bislang beschlossenen Maßnahmen reichen nicht aus, damit wirklich überall der EU-Grenzwert für NO2 im Jahresmittel zum Schutz der Gesundheit eingehalten wird.“

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