Stockheim:Umweltministerin: Nationalpark ist Angebot an Region

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Stockheim-Neukenroth (dpa/lby) - Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) hat im Frankenwald die positiven Seiten eines möglichen Nationalparks hervorgehoben. Zugleich betonte sie, man werde nicht über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entscheiden. "Es gilt der Grundsatz der Freiwilligkeit. Ein Nationalpark ist ein Angebot an die Regionen. Die Regionen entscheiden selbst, ob sie das Angebot annehmen", sagte sie laut Mitteilung am Freitag in Stockheim-Neukenroth (Kreis Kronach). Ein Nationalpark wäre "ein Entwicklungssprung für den Frankenwald" - touristisch, ökologisch und wirtschaftlich.

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Stockheim-Neukenroth (dpa/lby) - Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) hat im Frankenwald die positiven Seiten eines möglichen Nationalparks hervorgehoben. Zugleich betonte sie, man werde nicht über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entscheiden. „Es gilt der Grundsatz der Freiwilligkeit. Ein Nationalpark ist ein Angebot an die Regionen. Die Regionen entscheiden selbst, ob sie das Angebot annehmen“, sagte sie laut Mitteilung am Freitag in Stockheim-Neukenroth (Kreis Kronach). Ein Nationalpark wäre „ein Entwicklungssprung für den Frankenwald“ - touristisch, ökologisch und wirtschaftlich.

Im Juli will die Staatsregierung bekanntgeben, wo ein dritter Nationalpark eingerichtet wird. Dann will das Umweltministerium dort den Dialog fortsetzen und Eckpunkte für einen „maßgeschneiderten Nationalpark“ erarbeiten.

Im Rennen sind neben dem Frankenwald der Spessart, die Rhön und die Donau-Auen. Umweltschützer übten am Freitag Kritik an diesem Vorgehen: Anstatt die Debatten-Karawane um einen dritten Nationalpark in Bayern in immer neue Regionen weiterziehen zu lassen, sollte sich die bayerische Staatsregierung lieber darauf konzentrieren, die Vorbehalte der Bevölkerung dort abzubauen, wo ein Nationalpark wirklich Sinn macht, teilte Diana Pretzell, Leiterin des Bereichs Naturschutz bei der Umweltschutzgruppe WWF, mit. Sinnvoll sei ein Nationalpark im Spessart - oder auch im Steigerwald. „In beiden Regionen gibt es noch weite, großflächige Laubwaldbestände.“

Auch der Hofer SPD-Abgeordnete Klaus Adelt ist gegen einen Nationalpark im Frankenwald: Bestimmte Täler und Höhenzüge seien bewusst von der Bewaldung freigehalten worden, der Frankenwald sei eine „von Menschenhand positiv beeinflusste Region“ und deshalb als Nationalpark nicht geeignet.

Im Frankenwald stellte Scharf die Vorteile eines Nationalparks heraus: Das ist ein bedeutsamer weicher Standortfaktor. Die beiden bestehenden prominenten Schutzzonen im Bayerischen Wald und im Berchtesgadener Land seien „zu tragenden Säulen in den Regionen geworden - mit jährlich rund drei Millionen Besuchern und einer Wertschöpfung von fast 70 Millionen Euro“.

Zugleich versicherte Scharf: „Es wird keine Enteignungen geben. Die Suche nach einem dritten Nationalpark umfasst vor allem Staatswaldflächen.“ In Privatwäldern außerhalb von Nationalparkflächen könnten die Eigentümer ihre Wälder wie bisher bewirtschaften. „Das Waldmanagement eines Nationalparks wird so ausgerichtet, dass vom Nationalpark keine Auswirkungen auf die angrenzenden privaten Wälder zu befürchten sind.“

Im Frankenwald machen Waldbesitzer Front gegen die Nationalpark-Pläne. Sie fürchten im überwiegend aus Nadelbäumen bestehenden Wald eine Borkenkäferplage, die sich dann auch auf private Flächen ausweitet.

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