Wiesbaden:Waschbär und Nilgans jagen? Diskussion über invasive Arten

Wiesbaden (dpa/lhe) - Schießen oder beobachten? Tiere wie Waschbären und Nilgänse sorgen auch in Hessen für heftige Diskussionen. Als invasive Arten breiten sie sich hierzulande aus. In mehreren Maßnahmepapieren hat die schwarz-grüne Landesregierung nun festgelegt, wie mit solchen Tieren und Pflanzen verfahren werden soll. Im Vordergrund sieht Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) den rechtzeitigen Kampf gegen die Ausbreitung neuer invasiver Arten. Fachleute aus den Behörden, der Jägerschaft, aus dem Naturschutz sowie der Fischerei sollen Beobachtungen melden.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Schießen oder beobachten? Tiere wie Waschbären und Nilgänse sorgen auch in Hessen für heftige Diskussionen. Als invasive Arten breiten sie sich hierzulande aus. In mehreren Maßnahmepapieren hat die schwarz-grüne Landesregierung nun festgelegt, wie mit solchen Tieren und Pflanzen verfahren werden soll. Im Vordergrund sieht Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) den rechtzeitigen Kampf gegen die Ausbreitung neuer invasiver Arten. Fachleute aus den Behörden, der Jägerschaft, aus dem Naturschutz sowie der Fischerei sollen Beobachtungen melden.

Besonders umstritten sind die Waschbären. Der Landesjagdverband fordert eine Aufhebung der geltenden Schonfrist von März bis August. Denn eine Eindämmung der Räuber sei nur mit einer ganzjährigen, intensiven Bejagung möglich.

Das Ministerium dagegen erklärt, die Tiere breiteten sich trotz Bejagung seit mehr als 70 Jahren aus und könnten nicht mehr „mit vertretbaren Methoden aus der Umwelt entfernt“ werden. Man müsse lernen, mit ihnen umzugehen. Vorgesehen ist, sie dort zu jagen, wo sie andere Arten wie etwa seltene Vögel oder Amphibien bedrohen. Auch Zäune und Schutzmanschetten an Bäumen sind zu deren Schutz geplant.

Neu zu den invasiven Arten gehört die auch in Hessen lebende Nilgans. Wie mit ihr verfahren werden soll, werde zur Zeit bundesweit abgestimmt, erklärte das Ministerium. Nach Einschätzung des Naturschutzbunds Nabu fehlen noch langfristige Erfahrungen. Ob die Gänse beispielsweise andere Tiere wie Stockenten dauerhaft vertreiben, sei noch nicht klar.

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