Umwelt:Tote Kegelrobben: neue Kritik vor Ministergespräch

Stralsund/Wolgast (dpa/mv) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die angekündigte Einstellung des Verfahrens um 23 tote Kegelrobben im Greifswalder Bodden kritisiert und ein Konzept zum Konfliktmanagement vom Land gefordert. Die Tiere sollten nicht als bedrohliche Eindringlinge wahrgenommen werden und Fischer für Fangausfälle durch Robben wenn nötig finanziell entschädigt werden, erklärte der Verband am Freitag. Anlass sei ein Gespräch mit Umweltminister Till Backhaus (SPD) mit Umweltverbänden am 31. Juli.

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Stralsund/Wolgast (dpa/mv) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die angekündigte Einstellung des Verfahrens um 23 tote Kegelrobben im Greifswalder Bodden kritisiert und ein Konzept zum Konfliktmanagement vom Land gefordert. Die Tiere sollten nicht als bedrohliche Eindringlinge wahrgenommen werden und Fischer für Fangausfälle durch Robben wenn nötig finanziell entschädigt werden, erklärte der Verband am Freitag. Anlass sei ein Gespräch mit Umweltminister Till Backhaus (SPD) mit Umweltverbänden am 31. Juli.

Vor gut drei Wochen hatte die Stralsunder Staatsanwaltschaft angekündigt, das Ermittlungsverfahren gegen einen Fischer einzustellen. Ihm könne nicht mit der für eine Anklage nötigen Sicherheit nachgewiesen werden, dass er Fischreusen absichtlich so gestellt habe, dass sich Robben darin verfangen und ertrinken können. Die Kadaver der streng geschützten Robben waren zwischen September und Dezember an der Südküste Rügens angespült worden. Das Stralsunder Meeresmuseum und das Biosphärenreservat Südost-Rügen hatten in dem Fall Strafanzeige erstattet.

„Verstöße gegen das Naturschutzrecht müssen konsequent verfolgt werden“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Er kritisierte die Ermittlungen, in denen etwa keine Robben-DNA-Analysen von den Reusen genommen worden und der Verdächtige nicht zur Vernehmung erschienen sei. Die Landesregierung habe lediglich eine Studie in Auftrag gegeben, mit der die Fangschäden der Fischer durch Robben ermittelt werden sollen, deren Ergebnisse aber erst 2020 vorliegen sollen. Getötete Robben an der Küste rückten das Land in ein katastrophales Bild, hieß es weiter.

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