Langen (Hessen):Zehntausende Unterschriften gegen „Kerosin-Regen“

Pirmasens (dpa/lrs) - Über dem Pfälzerwald lassen Flugzeuge seit Jahren tonnenweise Treibstoff ab - jetzt protestieren Zehntausende Unterzeichner in einer Internet-Petition gegen den "Kerosin-Regen". "Wir hatten nicht mit einer solchen Resonanz gerechnet", sagte Cornelia Hegele-Raih von der Initiative Pro Pfälzerwald. Die Gruppierung wirft den Behörden eine wenig transparente Informationspolitik sowie Verharmlosung und Hinhaltetaktik vor.

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Pirmasens (dpa/lrs) - Über dem Pfälzerwald lassen Flugzeuge seit Jahren tonnenweise Treibstoff ab - jetzt protestieren Zehntausende Unterzeichner in einer Internet-Petition gegen den „Kerosin-Regen“. „Wir hatten nicht mit einer solchen Resonanz gerechnet“, sagte Cornelia Hegele-Raih von der Initiative Pro Pfälzerwald. Die Gruppierung wirft den Behörden eine wenig transparente Informationspolitik sowie Verharmlosung und Hinhaltetaktik vor.

„Wir fordern die Landesregierung und die Deutsche Flugsicherung auf, Treibstoffablässe binnen 24 Stunden bekannt zu geben“, heißt es unter anderem in der Petition der Initiative, die bereits mehr als 70 000 Menschen unterschrieben haben. „Wir fordern Studien mit neuen Daten und mehr Transparenz, damit die Bevölkerung zeitnah aufgeklärt wird über die Vorkommnisse. Kerosinablässe sind zwar ein seltenes Ereignis, sie haben aber deutlich zugenommen“, sagte Hegele-Raih.

Der Kreistag in Kaiserslautern will sich an diesem Montag (27. August) mit dem Problem beschäftigen. Berichten zufolge haben Flugzeuge allein seit 2015 insgesamt mehr als 800 Tonnen Kerosin über dem Pfälzerwald abgelassen. Es gilt als umstritten, wie viel Treibstoff verdunstet und wie viel am Boden ankommt.

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) im hessischen Langen verweist darauf, dass es sich beim „Fuel Dumping“ um ein Notverfahren handele, über das der Pilot entscheide. Sie ist nicht verpflichtet, die Öffentlichkeit von sich aus über Fälle zu informieren.

Die 2011 in Pirmasens gegründete Initiative Pro Pfälzerwald ruft auch zu einer Demonstration am 2. September (11.00 Uhr) bei Maikammer auf. „Wir rechnen nicht mit mehr als 400 Menschen - aber das kann man nach dem Erfolg der Petition schwer abschätzen“, sagte Hegele-Raih.

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