Köln:Zehnjähriger will Autoverzicht belohnen lassen

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Köln (dpa/lnw) - Eiscreme oder Kinotickets geschenkt bekommen, wenn man das Auto stehen lässt - ein solches Belohnungssystem für umweltfreundliche Mobilität wünscht sich ein Viertklässler für Köln. Für die Idee warb der zehnjährige Gustav am Dienstagabend vor dem Ausschuss für Anregungen und Beschwerden des Kölner Stadtrats. "Du bist der jüngste Antragsteller, den wir hier jemals hatten", begrüßte ihn der Ausschussvorsitzende Horst Thelen (Grüne).

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Köln (dpa/lnw) - Eiscreme oder Kinotickets geschenkt bekommen, wenn man das Auto stehen lässt - ein solches Belohnungssystem für umweltfreundliche Mobilität wünscht sich ein Viertklässler für Köln. Für die Idee warb der zehnjährige Gustav am Dienstagabend vor dem Ausschuss für Anregungen und Beschwerden des Kölner Stadtrats. „Du bist der jüngste Antragsteller, den wir hier jemals hatten“, begrüßte ihn der Ausschussvorsitzende Horst Thelen (Grüne).

„Ich bin hier, weil ich finde, dass Köln mehr für den Klimaschutz tun muss“, sagte Gustav vor dem Ausschuss - zum Beispiel mit einem Bonus-System, wie es die italienische Stadt Bologna 2017 und 2018 jeweils für einige Monate getestet hat. Nach Angaben der Entwicklerfirma registrierten sich dort 20 000 Menschen. Allein im ersten Jahr des Feldversuchs legten sie zusammengerechnet fast vier Millionen Kilometer mit der App „Bella Mossa“ (deutsch: „gute Bewegung“ oder „gute Idee“) zurück - zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus statt mit dem Auto.

Für jeden zurückgelegten Weg bekamen die Nutzer Punkte auf einem Konto gutgeschrieben. Die konnten sie dann wiederum in Geschäften gegen Belohnungen eintauschen. Die Verwaltung des Londoner Stadtbezirks Sutton startete im vergangenen Jahr ein ähnliches Projekt.

Gustav glaubt, dass so etwas auch in Köln funktionieren kann: „Die Bewegung macht den Leuten Spaß, aber sie lassen das Auto auch für die Umwelt stehen“, sagte er. Außerdem müsse mehr für Radfahrer getan werden. Busse und Bahnen sollten regelmäßiger fahren und mit Ökostrom betrieben werden, forderte der Grundschüler.

Für seinen Vortrag bekam er Beifall aus allen Fraktionen. Der Ausschuss überwies die Bürgereingabe des Zehnjährigen an die Stadtverwaltung - und fügte die Bitte an, die Vorschläge „auf schnellstem Weg umzusetzen“.

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