Gießen:Invasive Arten breiten sich aus: Experten diskutieren

Eingewanderte Tiere und Pflanze bereiten Naturschützern in Hessen zunehmend Sorgen, derzeit insbesondere invasive Krebsarten. Diese setzen den ohnehin schon...

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Gießen (dpa/lhe) - Eingewanderte Tiere und Pflanze bereiten Naturschützern in Hessen zunehmend Sorgen, derzeit insbesondere invasive Krebsarten. Diese setzen den ohnehin schon bedrohten heimischen Arten weiter zu, da sie Lebensraum streitig machen und die Krebspest übertragen, wie Andreas Opitz vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie vor einer Fachtagung heute in Gießen sagte. Der Erreger sei für die hiesigen Krebsarten tödlich. In Hessen gibt es diverse Tiere und Pflanzen, die als „invasive gebietsfremde Arten“ gelten.

Auf einer aktuellen Liste der EU stehen mehr als 60 Arten, von denen 23 auch in Hessen nachgewiesen wurden. In diesem Jahr kamen zwei Arten offiziell hinzu: der Götterbaum (Ailanthus altissima) sowie der Gemeine Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus). Das bedeute aber nicht, dass diese erst dieses Jahr eingewandert seien, stellte Biologe Opitz klar. Die Arten gebe es hier schon länger, seien aber erst jetzt in die EU-Liste aufgenommen worden.

Weitere Sorgenkinder der Naturschützer sind demnach Wasserpflanzen wie die Wasserpest oder das Tausendblatt, da sie sich massenhaft vermehren und heimische Arten verdrängen.

Ausrichter der Naturschutztagung zum Umgang mit den invasiven Arten ist das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Konkrete Maßnahmen zum Schutz der heimischen Flora und Fauna müssten sich am jeweiligen Einzelfall orientieren, sagte Opitz. Wichtig sei zudem, die Bevölkerung zu sensibilisieren und beispielsweise an die Kommunen zu appellieren, nicht mehr den Götterbaum anzupflanzen.

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