Der Esel:Störrisch, dumm, missverstanden?

Lesezeit: 7 min

Sie sind oft als störrisch verschrien, mögen aber in Wahrheit die Nähe zum Menschen: Gezähmte Esel. (Foto: Edition Quaresso / oh)

In Deutschland werden Esel häufig verunglimpft, für die Traditionelle Chinesische Medizin müssen sie zu Millionen sterben. Von einem Lasttier, das eigentlich viel mehr kann.

Von Kathrin Zinkant

Die Wahrnehmung von Tieren ist in den Kulturen der Welt erstaunlich unterschiedlich. So sagt Samuna, die Äthiopierin, über ihre Eselstute, sie sei wie ihre rechte Hand. "Mein Esel lässt mich nie im Stich. Sie ist überall, wo ich bin - sie tut alles für mich." Eine andere Äthiopierin holt mit ihrem Bruder jeden Tag nach der Schule den Esel der Familie ab, um Wasser zu beschaffen. "Wir werden ihn immer behalten", sagt die zehnjährige Margartu. "Selbst wenn er eines Tages zu alt ist, um beladen zu werden, kümmere ich mich um ihn." Es ist tiefe Zuneigung und Dankbarkeit für ihre Esel, die Afrikanerinnen und Afrikaner in den Interviews für eine Studie der Universität Bristol zum Ausdruck gebracht haben. Ihr Bild des Lastentiers steht damit auch heute noch in auffälligem Gegensatz zur Wahrnehmung des Esels in westlichen Gesellschaften.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusVerschwörungstheorien
:Die Erde, so flach

Anhänger der Flat-Earth-Bewegung glauben an eine Welt als Scheibe. Ja, das ist Unsinn. Doch in dieser kruden Theorie zeigt sich auch, wie wichtig Menschen die Frage nach ihrem Dasein ist. Ein Besuch bei den Flacherdlern.

Von Marlene Weiß

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: