Reichenbach (dpa/sn) - Im Vogtland wird in den kommenden Jahren eine Plattform für Forschungen in der Kälte- und Klimatechnik aufgebaut. Dazu hat das Bundesforschungsministerium am Donnerstag einen Bescheid von 15 Millionen Euro übergeben. Die Plattform, die 2024 in Betrieb gehen soll, ist Teil eines neuen Bundeskompetenzzentrums in Reichenbach und künftige Außenstelle der Technischen Universität Chemnitz. Kälte- und Klimatechnik sei „ein Megathema der Energiewende“, betonte der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel. In Sachsen und dem Vogtland gebe es bereits wichtige Unternehmen und Bildungseinrichtungen in diesem Sektor.
Rund 14 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland würden dafür verwendet, Kälte bereitzustellen, erklärte Projektkoordinator Thorsten Urbaneck. Bei den geplanten Forschungen geht es etwa um die Suche und Erprobung neuer, alternativer Kältemittel, die Entwicklung von Kältemaschinen sowie den Einsatz von Informationstechnik und Methoden der Künstlichen Intelligenz in diesem Bereich. Zudem ist eine schnelle Übertragung der Erkenntnisse in konkrete Anwendungen für die Industrie das Ziel.
Neben der Forschung sollen als weitere Säulen des Kompetenzzentrums die Bereiche Aus- und Weiterbildung sowie Zertifizierung und Prüfung in Zukunft in Reichenbach etabliert werden. Mit dem Projekt erhält das Gebäude der einstigen Textilfachschule eine neue Nutzung, nachdem die Fachhochschule Zwickau ihre dortige Außenstelle schließen will. Damit werde der Hochschulstandort Reichenbach gesichert, betonte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Dafür hat in der Stadt seit Jahren eine Bürgerinitiative gekämpft.
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