Bremen:„Hot Firing“: Erste Raketenoberstufe der Ariane 6

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Künstlerische Darstellung der „Ariane 6“. (Foto: David Ducros/ESA/dpa/Illustration)

Die erste komplette Triebwerks-Oberstufe der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 ist startklar für die ersten Testzündungen. Das voll funktionsfähige...

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Bremen (dpa/lni) - Die erste komplette Triebwerks-Oberstufe der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 ist startklar für die ersten Testzündungen. Das voll funktionsfähige Modell werde im zweiten Quartal auf dem Prüfstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in baden-württembergischen Lampoldshausen die ersten Heißlauftests durchlaufen. Dies sei ein wichtiger Schritt für die Ariane 6, für Deutschland und die gesamte europäische Raumfahrt, sagte ArianeGroup-Produktionschef Karl-Heinz Servos. Die Oberstufe verließ in der Nacht zum Freitag das Werk in Bremen.

Das sogenannte Hot Firing Model ist mit dem wiederzündbaren Vinci-Triebwerk, zwei angekoppelten Flüssigwasserstoff- und Flüssigsauerstoff-Tanks und sämtlichen Leitungen und Ventilen sowie den elektronischen und hydraulischen Kontroll- und Steuersystemen ausgestattet. An weiteren zwei Modellen wird in Bremen parallel gearbeitet. Das eine wird am Weltraumbahnhof Kourou getestet; das dritte ist bereits das Flugmodell „FM1“ für den Erststart 2022.

Durch die Tests in Lampoldshausen soll die Oberstufe als flugtauglich qualifiziert werden. „Mit den Brenntests der ersten Ariane-6-Oberstufe im neuen Prüfstand P5.2 am DLR-Standort in Lampoldshausen kommen wir nun dem Erstflug der Ariane 6 einen entscheidenden Schritt näher“, sagte der Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, Walther Pelzer.

Die Ariane 6 ist das Nachfolgermodell der Ariane 5, die seit 1996 im Einsatz ist. Die Oberstufe der Ariane 6 wird in Bremen gefertigt. Die Rakete soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördern. Die Corona-Pandemie wirbelte aber auch den Zeitplan für die Ariane 6 durcheinander und verursachte hohe Kosten. Ursprünglich hatte die Rakete bereits Ende 2020 starten sollen, dann war wegen Corona von 2021 die Rede. Nun wird es 2022.

Das Testmodell wurde in Bremen in der Nacht zum Freitag verladen. Vom Neustädter Hafen in Bremen sollte es per Schiff zunächst die Weser abwärts in Richtung Nordsee, dann über Rhein und Neckar und schließlich auf dem Landweg nach Lampoldshausen gebracht werden. Sobald sie im Prüfstand installiert ist, wird sie bis zu vier Mal gezündet.

© dpa-infocom, dpa:210129-99-219047/4

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