Psychologie:Wer war das?

fight model released Symbolfoto PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright xsichtbarx Panthermedia01

Eltern stülpen älteren Geschwistern meist unbewusst die Täterrolle über.

(Foto: sichtbar/imago/Panthermedia)

Jung oder alt, Mann oder Frau: Stereotype prägen die Entscheidung, wem die Rolle als Opfer oder Täter zugeschrieben wird. Nicht nur im Arbeitsalltag kann das gravierende Folgen haben.

Von Sebastian Herrmann

Gelegentlich platzen Eltern in unübersichtliche Situationen und treffen dann unfaire Bauchentscheidungen. Das geschieht zum Beispiel, wenn sich Geschwister in die Haare kriegen, der Streit in Tränen mündet, aber weder Vater noch Mutter den Hergang des Konfliktes beobachten konnten. Wie also fällt die prototypische Reaktion aus, wenn Eltern ins Kinderzimmer kommen und die beiden Kinder - sagen wir, sie sind vier und sieben Jahre alt - beide aufgebracht reden und Tränen kullern? Wer was gemacht hat, lässt sich meist nicht verstehen. Die elterliche Reaktion folgt dann mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Muster: Das ältere der beiden Kinder wird strenger ermahnt oder gar geschimpft, das kleinere eher getröstet und beruhigt. Das siebenjährige Kind sollte im Vergleich schließlich eher die Konsequenzen des eigenen Handelns begreifen. Das vierjährige? Das braucht noch mehr Schutz und Fürsorge.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusNarzissmus
:Macht durch Mitleid

Narzisstische Menschen stellen sich besonders häufig als Opfer von Ungerechtigkeiten dar. Diese Strategie kann ihnen persönliche Vorteile verschaffen. Warum die Opferrolle für Narzissten so attraktiv ist.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: