Biologie:"Es ist fast so, als ob die Plastikverschmutzung den Appetit der Bakterien anregt"

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Ob und wie stark der Trasimenische See in Umbrien durch Mikroplastik belastet ist, lässt sich von außen nicht erkennen. (Foto: imago stock&people/imago/Westend61)

Manche Bakterien, die natürlich in Süßwasserseen vorkommen, können Kunststoff abbauen. Eine Lösung für das große Problem der Plastikverschmutzung ist das aber nicht.

Von Nina Kammleiter

Gelangt Plastikmüll durch falsche Entsorgung in Ozeane oder Seen, bleibt er dort oft Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Viele Kunststoffe zersetzen sich in der Umwelt nur äußerst langsam. Die meisten werden mit der Zeit zu mikroskopischen Partikeln zerrieben. Durch äußere Einflüsse wie etwa UV-Strahlung lösen sich außerdem einzelne Moleküle aus den Kunststoffen und bewegen sich frei im Wasser. Forscher der Universität Cambridge haben nun herausgefunden, dass sich natürlich vorkommende Bakterien in Süßwasserseen von diesen gelösten Molekülen ernähren können. Die Studie, die im Fachmagazin Natu re Communications v eröffentlicht wurde, zeigt, dass die Bakterien in Wasser, das mit gelöstem Material aus herkömmlichen Plastiktüten angereichert ist, schneller und effizienter wachsen als Mikroben ohne Folien-Futter.

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