Jeden Herbst brechen die Monarchfalter an der Ostküste der USA zu einer gewaltigen Reise auf. Um in ihr Winterquartier nach Mexiko zu kommen, fliegen sie mehr als 3000 Kilometer weit - und treten Mitte März die Rückreise an.
Woher aber wissen die Insekten, dass sie im Frühjahr die entgegengesetzte Richtung nehmen müssen?
Entscheidend sind niedrige Temperaturen auch im Winterquartier, berichten die Biologen Patrick Guerra und Steven Reppert von der University of Massachusetts ( Current Biology, online).
Die Forscher fingen im Herbst Monarchfalter ein, die gerade ihre Wanderung begonnen hatten.
Einige Tiere hielten die Forscher bei Temperaturen zwischen vier und elf Grad Celsius - das entspricht etwa der Situation im Winterquartier in der Sierra Nevada.
Eine andere Gruppe Schmetterlinge lebte im Experiment bei höheren Temperaturen zwischen zwölf und 21 Grad.
Nach 24 Tagen setzten die Forscher die Tiere beider Gruppen in einen Flugsimulator.
Dort orientierten sich Monarchfalter, die die vergangenen Tage in der Wärme verbracht hatten, weiter nach Süden, sie wollten ihre Wanderung also fortsetzen.
Die Insekten, die kühlere Temperaturen überstanden hatten, richteten sich hingegen nach Norden aus. Variationen in der Tageslänge allein hatten keinen Einfluss auf das Flugverhalten.
Daher sei wohl nur die niedrige Temperatur für den Richtungswechsel entscheidend, schreiben die Forscher.