Vogelmännchen greifen zu allen erdenklichen Mitteln, um Weibchen zu beeindrucken und sich fortpflanzen zu können. Sie prahlen mit langen Federn, grellen Farben oder lieblichem Gesang.
Einige Kolibriarten erzeugen während akrobatischer Sturzflüge sogar mit ihrem Gefieder Töne, um Weibchen zu betören. Die Beschleunigung, die die Vögel dabei erfahren, kann denen in Kampfjets gleichen.
Wie eine Gruppe von Forschern um den Biologen Christopher Clark von der Yale University jetzt ermittelte, entsteht die Gefiedermusik, wenn die Schwanzfedern der Kolibris während der Flugmanöver wie eine Fahne im Wind flattern ( Science, Bd. 333, S. 1430, 2011).
Die Forscher untersuchten 31 Schwanzfedern von 14 unterschiedlichen Kolibriarten in einem Windkanal, in dem sie die für die Sturzflüge typischen Windgeschwindigkeiten simulierten.
Die einzelnen Federn erzeugten durch die vorbeistreichende Luft je nach Größe und Form unterschiedliche Töne. Durch das Flattern benachbarter Schwanzfedern kann so ein ganzer Akkord erklingen, der typisch für eine Kolibriart ist und die Weibchen beeindruckt.
Viele Vogelarten produzieren während des Fliegens Laute mit ihren Federn, darunter Raben und Enten. Die Forscher vermuten daher, dass auch andere Vögel Flattergeräusche ihres Gefieders einsetzen, um zu kommunizieren.