Archäologie:Wie unsere Vorfahren auf Klimakrisen reagierten

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In Unteruhldingen am Bodensee wurde eine steinzeitliche Pfahlbausiedlung rekonstruiert. (Foto: Felix Kästle/dpa)

Bereits am Ende der Steinzeit schwankte das Klima, auch in Mitteleuropa. Verschärfte das schon damals die Gegensätze zwischen Arm und Reich?

Von Jakob Wetzel

Vor etwas mehr als 4200 Jahren wurde es kalt. Die Temperaturen sanken, Dürren suchten die Menschen heim. Das ungewohnt kühle Klima stürzte Hochkulturen, im Zweistromland ging das Reich von Akkad unter, in Ägypten zerbrach das sogenannte Alte Reich, von dem heute noch die großen Pyramiden zeugen. Doch auch in Mitteleuropa, wo heute Süd- und Mitteldeutschland, Tschechien und Niederösterreich liegen, kam es zu Verwerfungen. Die damaligen Europäer haben zwar keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen. Doch wie Forscher um den Archäologen Ralph Großmann von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel nun in der Fachzeitschrift Plos One berichten, brachen mit dem Klima die Bevölkerungszahlen ein, steinzeitliche Kulturen verschwanden, soziale Unterschiede verschärften sich. In der Region am Harz wurden später erste sogenannte Fürstengräber angelegt, prächtige Grabanlagen, die darauf schließen lassen, dass es Eliten gab. Und womöglich hatte auch das mit dem raueren Klima zu tun.

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