Klima - Potsdam:Brandenburg: Besser auf nächsten Hitzesommer vorbereiten

Klima - Potsdam: Ursula Nonnemacher (Grüne) spricht. Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild
Ursula Nonnemacher (Grüne) spricht. Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Regierung will Vorbereitungen für den nächsten Hitzesommer treffen und Gesundheitsrisiken vor allem für ältere Menschen eindämmen. So sollen sich etwa Pflegeeinrichtungen besser auf heiße Tage über 30 Grad einstellen können, Hausärzte gefährdeten Patienten gezielter helfen und Städte mehr Trinkbrunnen und kühle Orte anbieten. Solche Veränderungen sieht ein 260 Seiten dickes Gutachten für einen Hitzeaktionsplan in Brandenburg vor, das Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher und Klimaschutzminister Axel Vogel (beide Grüne) am Dienstagabend in Potsdam vorstellten.

"Die Folgen des Klimawandels spüren wir auch in Brandenburg deutlich. Besonders heiße Tage mit Lufttemperaturen über 30 Grad Celsius, Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt, sowie langanhaltende Hitzewellen stellen ein zunehmendes Gesundheitsrisiko dar", sagte Nonnemacher. Die Regierung will ein Netzwerk für einen Hitzeaktionsplan etablieren und konkrete Verbesserungen in den Städten und Gemeinden anstoßen. Sie sei sich sicher, dass sich die Kommunen nicht verschließen werden, sagte Nonnemacher.

Brandenburg gehört zu den am stärksten von Hitze betroffenen Regionen in Deutschland. In diesem Juli wurden Höchstwerte von bis zu 39,1 Grad gemessen, der deutschlandweite Höchstwert lag laut Deutschem Wetterdienst bei 40,1 Grad in Hamburg. Ärzteverbände forderten im Sommer ein bundesweites Hitze-Alarmsystem, um Hitzetote zu vermeiden.

Kann Deutschland etwa von mediterranen Ländern lernen und auch Lebensweisen extremer Hitze anpassen? Der Wissenschaftler Fritz Reusswig von der Gesellschaft für sozioökonomische Forschung, der mit am Gutachten für einen Hitzeaktionsplan gearbeitet hat, hält es für sinnvoll, Arbeitsmodelle anzupassen. "Auch Öffnungszeiten für Sport- und Freiluft-Veranstaltungen müssen sich ändern, weil wir nicht alles überdachen und kühlen können."

© dpa-infocom, dpa:220920-99-837524/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: