Klima:Ministerium: CO2-Ausstoß in Brandenburg erreicht Tiefststand

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Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel spricht bei der Plenarsitzung des Landtags Brandenburg. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

In Brandenburg sind die Treibhausgasemissionen so niedrig wie seit über 30 Jahren nicht mehr. Das hat unterschiedliche Ursachen. Im bundesweiten Vergleich hat das Land aber noch Nachholbedarf.

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg hat im vergangenen Jahr weniger als 50 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen - das erste Mal seit 1990. Das teilte das Umweltministerium in Potsdam auf Basis erster Hochrechnungen des Landesumweltamtes am Donnerstag mit. Die Hauptgründe für den Rückgang der Treibhausgasemissionen sieht das Ministerium im Ausbau erneuerbarer Energien und vor allem in der rückläufigen Braunkohleverstromung, aber auch in der schwachen konjunkturellen Entwicklung. Zudem minderten die hohen Energiekosten infolge des Krieges in der Ukraine Verbrauch und Produktion.

Die Treibhausgasemissionen sanken den Angaben zufolge 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent. Insgesamt seien 49,9 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen worden. Damit wäre ein historischer Tiefstand erreicht, der sogar die Emissionen im Corona-Jahr 2020 noch deutlich unterschreite. „Damit sind wir immer noch pro Kopf an der Spitze in Deutschland, aber wir haben schon einen ganz gewaltigen Schritt nach vorn zurückgelegt“, sagte Umweltminister Axel Vogel im Landtag. Der Grünen-Politiker zeigte sich zuversichtlich, dass das Ziel der Klimaneutralität 2045 erreicht werde, nach Möglichkeit noch früher.

Nachholbedarf im bundesweiten Vergleich

Dem bundesweiten Trend hinkt Brandenburg hinterher. In ganz Deutschland kam es demnach zu einem mehr als doppelt so starken Rückgang um 10,1 Prozent auf 674 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente - der niedrigste Wert seit den 1950er-Jahren. Die Kohleverstromung sank um knapp 30 Prozent deutschlandweit und damit deutlich stärker als in Brandenburg. Die Energiewirtschaft als größter Verursacher von Treibhausgasemissionen in Brandenburg hat ihren Ausstoß aufgrund sinkender Nachfrage nach Ministeriumsangaben um 4,6 Prozent reduziert. Entscheidend sei dabei ein leichter Rückgang der Kohleverstromung gewesen. Mit 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid sind die beiden Braunkohlekraftwerke Schwarze Pumpe und Jänschwalde in der Lausitz für 44 Prozent der Treibhausgasemissionen des Landes verantwortlich.

© dpa-infocom, dpa:240321-99-418549/2

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