Magdeburg:Habeck besucht Sachsen-Anhalt mit Chemiestandort Leuna

Robert Habeck (Bündnis90/Grüne), Bundeswirtschaftsminister, spricht. (Foto: Wolfgang Kumm/dpa)

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besucht heute Sachsen-Anhalt. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Landesregierung (08.45 Uhr) in Magdeburg...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Magdeburg/Leuna (dpa/sa) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besucht heute Sachsen-Anhalt. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Landesregierung (08.45 Uhr) in Magdeburg wird er heute mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Chemiestandort Leuna besichtigen, wie das Ministerium und die Staatskanzlei mitteilten. Geplant sind Gespräche in Firmen wie der Linde AG und dem finnischen Konzern UPM, der in Leuna eine Bioraffinerie baut, sowie ein Besuch der Totalenergies-Raffinerie.

In der Anlage werden auf der Basis von Rohöl Kraftstoffe wie Benzin und Diesel für 1300 Tankstellen hergestellt. Der französische Konzern Totalenergies hatte angekündigt, bis Jahresende kein russisches Erdöl mehr kaufen zu wollen. Stattdessen soll der Rohstoff von anderen Anbietern am Markt bezogen werden.

Angesichts russischer Sanktionen gegen ehemalige Tochtergesellschaften von Gazprom im Ausland hatte Habeck betont, man habe sich „auf diese Situation und andere denkbare“ vorbereitet.

Am 1300 Hektar großen Chemiestandort Leuna sind bisher laut Betreibergesellschaft Infraleuna Öl und Gas die Energie- und Rohstoffbasis. In den Firmen arbeiten 12.000 Menschen, darunter etwa 600 in der Raffinerie. Die Erdölverarbeitungsanlage war nach 1990 auf der grünen Wiese am Chemiestandort, der eine lange Geschichte hat, neu gebaut worden.

Erst vor einer Woche hatte Habeck die PCK-Raffinerie in Schwedt (Brandenburg) besucht. Dort endet die Öl-Pipeline „Druschba“ (Freundschaft) aus Russland. In Schwedt wird nach Unternehmensangaben in erster Linie Rohöl aus Russland verarbeitet. PCK gehört mehrheitlich Rosneft Deutschland, einer Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Rosneft. Schwedt gilt als neuralgischer Punkt für den ostdeutschen Rohstoffsektor.

© dpa-infocom, dpa:220515-99-299041/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: