H1N1:Schweinegrippe-Welle ebbt langsam ab

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In Bayern nehmen die Infektionen ab, in anderen Bundesländern verlangsamt sich der Anstieg der Schweinegrippe-Erkrankungen.

Die Schweinegrippewelle ebbt offenbar auch in Deutschland langsam ab. In Bayern nimmt schon seit zwei Wochen die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen ab, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem letzten Influenzabericht mitteilt.

Bleiben die deutschen Bundesländer auf großen Teilen der bestellten Impfdosen sitzen? Die Furcht gibt es offenbar. (Foto: Foto: AP)

In allen anderen Bundesländern wurden der Behörde zufolge in der zuletzt von der Experten bewerteten Woche vom 16. Bis zum 20. November zwar mehr Fälle registriert, der Anstieg ist aber den Angaben zufolge nicht mehr so groß wie in der Vorwoche. In Thüringen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland lagen die Zahlen in dieser 47. Kalenderwoche nur noch ganz leicht über denen der Vorwoche. Lediglich bei den Schulkindern haben die Zahlen laut RKI noch einmal deutlich zugelegt.

In sechs europäischen Staaten und Teilen Großbritanniens ist die Influenza-Aktivität in diesem Zeitraum ebenfalls bereits zurückgegangen, wie die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC in ihrem jüngsten Wochenbericht erklärt. Darunter befinden sich mit Belgien und den Niederlanden auch direkte Nachbarländer Deutschlands. Allerdings gebe es überall noch deutlich mehr Grippefälle als normal. Für die USA berichtet die dortige Gesundheitsbehörde CDC bereits für die 45. Kalenderwoche von zurückgehender Influenza-Aktivität in den meisten Bundesstaaten der USA, wie das RKI mitteilte.

Die deutschen Bundesländer befürchten nach Informationen des Spiegel nun, auf vielen der bestellten 50 Millionen Impfstoffdosen sitzenzubleiben. "Wir wollen jetzt beim Hersteller Glaxo Smith Kline ausloten, ob wir wirklich alle Dosen abnehmen müssen", zitierte das Blatt einen Ministerialbeamten. Auch hätten mehrere Staaten, darunter die Ukraine, Interesse an dem deutschen Impfstoff bekundet.

Am Dienstag wollen die Landesgesundheitsministerien dem Blatt zufolge beraten, wie dringend sie der gesunden Bevölkerung die Impfung empfehlen wollen. Grünes Licht könne es für Massenimpfungen in Betrieben zu geben.

Unterdessen empfahl der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Friedrich Hofmann, älteren Menschen, sich auch gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Diese Bakterien gingen häufig eine bösartige Verbindung mit den Influenzaviren ein, sagte Hofmann dem Focus. Pneumokokken sind zum Beispiel der Auslöser vieler Lungenentzündungen.

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