Australien:Grindwale gestrandet - mehr als 50 Tiere tot

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Gestrandete Grindwale vor der Küste Westaustraliens. Freiwillige Helfer versuchen, die Tiere nass zu halten. (Foto: Uncredited/dpa)

Die Delfine hatten sich am Dienstag 100 Meter vor der Küste stundenlang zunächst eng zusammengeschart - ein extrem ungewöhnliches Verhalten. Nun versuchen freiwillige Helfer, noch lebende, gestrandete Tiere zurück ins Meer zu transportieren.

Nach der Massenstrandung von Grindwalen (Landflossen-Grindwale) an einem Strand in Westaustralien sind mehr als 50 Tiere verendet. Einsatzkräfte versuchen unterdessen, 46 noch lebende Delfine zurück ins Meer zu transportieren, wie die örtliche Naturschutzbehörde Parks and Wildlife Services mitteilte.

Die Grindwale, die zur Familie der Delfine gehören, hatten sich am Dienstag am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany 100 Meter vor der Küste stundenlang zunächst eng zusammengeschart - ein extrem ungewöhnliches Verhalten. Später strandeten die meisten Tiere der Schule. Die Naturschutzbehörde forderte Schaulustige auf, sich den Tieren nicht zu nähern. Es lauerten zahlreiche Gefahren, "darunter große, in Not geratene und möglicherweise kranke Tiere, Haie, Wellengang, schwere Maschinen und Schiffe". Auch seien bereits genügend freiwillige Helfer registriert.

Nach Angaben des australischen Senders ABC waren 70 offizielle Einsatzkräfte und 50 Helfer an der Aktion beteiligt. "Die Leute versuchen sicherzustellen, dass die Tiere nass bleiben", sagte Jeremy Friend, Sprecher von Parks and Wildlife. Veterinäre sollen zunächst ihren Zustand prüfen, bevor versucht wird, sie in tiefere Gewässer zu bringen.

Männliche Grindwale können bis zu acht Meter lang werden und erreichen ein Gewicht von drei Tonnen. Schlechtes Wetter und eiskalte Wassertemperaturen erschwerten die Arbeiten. Den noch lebenden Tieren bleibe nicht viel Zeit, zitierte die australische ABC die Meeresforscherin Vanessa Pirotta. "In dem Moment, in dem ein Grindwal oder jede Art von Wal an Land kommt, beginnt die Uhr im Hinblick auf sein Überleben zu ticken." Zudem bestehe das Risiko, dass die Tiere später erneut strandeten.

Am Mittwoch reiste der westaustralische Umweltminister Reece Whitby zu dem Strand, um sich ein Bild von der Lage zu machen. "Es ist eine schreckliche Sache, aber auch sehr berührend zu sehen, mit wie viel Menschlichkeit die Leute versuchen, die Wale über Wasser halten", sagte er.

Warum die Tiere sich so sonderbar umeinander geschart hatten, ist noch ein Rätsel. Augenzeugen spekulierten, dass eventuell Killerwale - Orcas - in der Region aufgetaucht sein könnten und die Grindwale sich zur Verteidigung formiert hätten.

Langflossen- oder Gewöhnliche Grindwale - auch Pilotwale genannt - bauen extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht. Im vergangenen Jahr waren 230 Grindwale auf der australischen Insel Tasmanien gestrandet. 200 von ihnen verendeten. 2018 starben im westaustralischen Hamelin Bay 100 Tiere nach einer Massenstrandung.

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