Zwickau (dpa/sn) - Als Pfarrer am Zwickauer Dom erlebte Edmund Käbisch die Wendezeit - ebenso wie die Bespitzelung durch die Stasi. Ihre DDR-Vergangenheit habe die Landeskirche Sachsen bis heute nicht sachgerecht aufgearbeitet, lautet der Vorwurf des Pfarrers im Ruhestand. „Ihr ging es um Vertuschung“, urteilt der 75-Jährige nach zahlreichen Gesprächen mit einstigen IMs und SED-Funktionären. Seine Recherchen über einen Zeitraum von knapp 30 Jahren hat der 75-Jährige in einem Buch niedergeschrieben.
„Dass es noch den ein oder anderen blinden Fleck gibt, steht außer Frage“, entgegnet Christoph Münchow. Der ehemalige Oberlandeskirchenrat hat sich jahrelang mit der DDR-Vergangenheit der Kirche beschäftigt. Dieser generell den Willen zur Aufarbeitung abzusprechen, sei jedoch falsch. Die kirchlichen Einrichtungen reflektierten die eigene Geschichte zu DDR-Zeiten durchaus.