Nordhausen:Ausstellung „Jedes Wort zählt“ in KZ-Gedenkstätte

Nordhausen (dpa/th) - Mehr als 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird noch immer gegen mutmaßliche NS-Verbrecher ermittelt. Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen setzt sich seit Donnerstag in ihrer neuen Ausstellung "Jedes Wort zählt" mit der jüngsten juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Deutschland auseinander. Der Künstler Klaus Steinke habe in akribischer Kleinarbeit handschriftliche Abschriften der Zeugenaussagen von Überlebenden und ihren Nachkommen angefertigt, wie die Gedenkstätte mitteilte.

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Nordhausen (dpa/th) - Mehr als 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird noch immer gegen mutmaßliche NS-Verbrecher ermittelt. Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen setzt sich seit Donnerstag in ihrer neuen Ausstellung „Jedes Wort zählt“ mit der jüngsten juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Deutschland auseinander. Der Künstler Klaus Steinke habe in akribischer Kleinarbeit handschriftliche Abschriften der Zeugenaussagen von Überlebenden und ihren Nachkommen angefertigt, wie die Gedenkstätte mitteilte.

Anlass für die bis zum Ende Oktober geöffnete Ausstellung ist der Auschwitz-Prozess 2015 in Lüneburg gegen das ehemalige SS-Mitglied Oskar Gröning. Er wurde der Beihilfe zum Mord in mehr als 300 000 Fällen für schuldig gesprochen und zu vier Jahren Haft verurteilt. Er starb im Februar 2018 vor Haftantritt.

Die Schau ist Auftakt der Gedenkveranstaltungen zum 73. Jahrestag der Befreiung der KZ Mittelbau-Dora und Buchenwald bei Weimar. Sie wurden beide am 11. September 1945 von Truppen der US-Armee befreit. In Mittelbau-Dora mussten Zwangsarbeiter bei unsäglichen Bedingungen unter Tage die Raketen V1 und V2 produzieren. Von den 60 000 Häftlingen überlebte nur etwa jeder Dritte.

Zu den Gedenkfeiern werden auch einige hochbetagte Überlebende erwartet. Bis Ende April gibt es in Thüringen eine Reihe von Vorträgen und Gesprächen zu der Frage „Wie gegenwärtig ist die Vergangenheit?“.

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