Frankfurt am Main:Erinnerungen an 70 Jahre „Luftbrücke“

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Zeitzeugen und Politiker haben am Dienstag in Frankfurt an den Beginn der Luftbrücke zur Versorgung der Berliner Bevölkerung vor 70 Jahren erinnert. Die ersten Maschinen waren am 26. Juni 1948 von der Rhein-Main Air-Base gestartet, zwei Tage, nachdem die sowjetischen Behörden die Verbindungswege in die geteilte Stadt unterbrochen hatten. "Zwei Millionen Berliner wären verhungert, wenn die Alliierten nicht entschieden hätten, die Luftbrücke zu starten", sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) auf der Jubiläumsfeier am Luftbrückendenkmal am Frankfurter Flughafen. Bouffier nannte die 1948 begonnenen Hilfslieferungen eine "meisterhafte logistische und auch fliegerische Leistung".

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Zeitzeugen und Politiker haben am Dienstag in Frankfurt an den Beginn der Luftbrücke zur Versorgung der Berliner Bevölkerung vor 70 Jahren erinnert. Die ersten Maschinen waren am 26. Juni 1948 von der Rhein-Main Air-Base gestartet, zwei Tage, nachdem die sowjetischen Behörden die Verbindungswege in die geteilte Stadt unterbrochen hatten. „Zwei Millionen Berliner wären verhungert, wenn die Alliierten nicht entschieden hätten, die Luftbrücke zu starten“, sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) auf der Jubiläumsfeier am Luftbrückendenkmal am Frankfurter Flughafen. Bouffier nannte die 1948 begonnenen Hilfslieferungen eine „meisterhafte logistische und auch fliegerische Leistung“.

Durch die Luftbrücke seien die Alliierten von Besatzern zu Beschützern geworden, sagte Peter Beyer, im Auswärtigen Amt Koordinator für die Transatlantische Zusammenarbeit. Immer wieder betonten Redner der Veranstaltung, diese Zusammenarbeit müsse auch in schwierigeren Zeiten fortgeführt werden.

Zu der Feier vor zwei der ehemaligen Versorgungsflugzeuge, die einst alle 90 Sekunden in Berlin mit Kohle, Kartoffeln oder Mehl an Bord landeten, waren auch Vertreter der damaligen Alliierten Mächte gekommen. Die Luftbrücke sei der „erste Kampf des Kalten Krieges“ gewesen, sagte Richard Grenell, der US-Botschafter in Deutschland. „Die Berliner haben gelernt, wieder zu hoffen“, sagte Grenell und richtete dann den Blick auf die Gegenwart: Die USA begrüßten es, dass Deutschland seine Verteidigungsausgaben erhöhen wolle. „Wir alle sind zu der Erkenntnis gekommen, dass Freiheit nicht umsonst ist“, sagte Grenell. „Die Vereinigten Staaten wollen ein starkes Europa.“

Die französische Botschafterin, Anne Marie Descotes, hob die Solidarität als „universelle Idee“ hervor, die auch hinter der Luftbrücke gestanden habe. „Frieden benötigt Solidarität, das erleben wir ganz besonders in diesen Tagen, wo Lösungen nur gemeinsam gefunden werden können“, sagte die Diplomatin. Solidarität sei auch nötig angesichts der Not der Flüchtlinge im Mittelmeer.

Die Luftbrücke zeige, „welche Erfolge möglich sind, wenn wir gemeinsam handeln“, sagte auch der stellvertretende britische Botschafter, Robbie Bulloch. Es werde zwar keinen „Exit vom Brexit“ geben - doch Großbritannien stehe auch weiterhin „bedingungslos zu unseren gemeinsamen Werten“.

Die an der Luftbrücke beteiligten Piloten hatten die Bevölkerung in den Westsektoren der damals geteilten Stadt vom Juni 1948 an aus der Luft versorgt. Zuvor hatten die sowjetischen Behörden die Wasser-, Straßen- und Schienenverbindungen nach West-Berlin unterbrochen. Bereits im Juli 1948 wurden über die Luftkorridore täglich mehr als 2000 Tonnen Hilfsgüter nach Berlin gebracht.

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