Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Bildungsstätte Anne Frank hat 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs vor gezielten Versuchen zur Umdeutung der NS-Geschichte gewarnt. AfD-Vertreter wie Alexander Gauland und ihr neu-rechtes Umfeld nutzten den Gedenktag, um die Befreiung zur Niederlage umzudeuten und die nationalsozialistischen Verbrechen zu relativieren, erklärte die Frankfurter Bildungsstätte am Donnerstag.
Wenn hinterfragt werde, ob das Kriegsende in Europa als Befreiung oder als Niederlage zu deuten sei, sei das „Geschichtsrevisionismus der übelsten Sorte, der die Frage aufwirft, wie lange das Naziregime in den Augen eines Alexander Gauland denn noch hätte weiter morden sollen“, erklärte Bildungsstätten-Direktor Meron Mendel. Gauland wurde auch schon von anderer Seite heftig kritisiert, nachdem er den Tag, an dem der Zweite Weltkrieg in Europa endete, als „Tag der absoluten Niederlage“ bezeichnet hatte.